Die Surfer-Paradiese liegen vor Rügens Haustüren! Wer sowohl sein grünes Gewissen als auch die Atmosphärenschichten nicht belasten will und sich keineswegs die Bilanz seines ökologischen Fussabtrittes verderben möchte, sollte auf einen Flug nach Hawaii zum Surfen bewusst verzichten. Die umweltbewusste Zauberformel für Wassersportler hieß über Pfingsten: „Pilgert nach Ummaii“. Der selbst ernannte Inselstaat Ummaii, in phonetischer Anlehnung an das Karibik-Surfer-Paradies Hawaii, befindet sich nämlich auf Ummanz. Im Ostsee-Camp Suhrendorf und im nahe gelegenen Surf-Hostel wimmelte es über die Feiertage nur so vor Wassersportlern nahezu aller Sparten, denn das 3. Ummaii Paradies Festival hatte gerufen, und diesem Ruf folgten unzählige Wind-Surfer, Kiter, Stand-up-Paddler und Zuschauer. Rund 1000 Gäste waren dabei.
500 Euro Preisgeld
„Wir haben für unseren Triathlon ein Preisgeld von 500 Euro ausgelobt und sogar Pokale herstellen lassen, um die Attraktivität des Festivals noch weiter zu erhöhen“, so Kai Borrmann, Organisationschef des Festivals und Leiter der Surfschulstation in Haide. „Pflügt den Bodden um“, feuerte er die Teilnehmer zum Start der dritten Auflage des Ummaii-Triathlons an und schon spritzte es höllisch, als die Freizeitsportler in das Wasser sprinteten. In den drei Kategorien Stand-up-Paddling, Wind- und Kitesurfing stellten Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer ihre Geschicklichkeit auf den Wellen unter Beweis. Mit Argusaugen verfolgt von Britt Cordes, Kiterin aus Hamburg, und Georg Nassauer, Speedsurfer aus Berlin, die als Wettkampf-Jury fungierten.
Junge Surfer
Lene (13) und Johanna Eggert (10) aus Stralsund zählten zu den jüngsten Wassersportlern, die beim diesjährigen Ummaii-Paradies-Festival an den Start gingen. Das Geschwisterpaar aus der Hansestadt trainiert seit gut zwei Jahren regelmäßig das Stand-up-Paddeln am Suhrendorfer Strand, denn seine Eltern haben hier einen Dauercampingplatz. Josefine Wilhelm, Lehramtsstudentin aus Rostock, erlebte ihre Ummaii-Premiere. Die 24-Jährige war das erste Mal auf Ummanz und ist von dem Revier mit Boddenblick nach Hiddensee absolut begeistert. „Hier werde ich garantiert noch öfter herkommen, weil auf Ummanz einfach alles passt“, so die junge Hansestädterin. Weil die Surf-Bedingungen an der östlichen Ostsee für ihn besser als in der Nähe von Lübeck sind, hat Benjamin Clausius sogar seinen Lebensmittelpunkt von Schleswig-Holstein nach Stralsund verlegt, wo er als Maschinenbau-Ingenieur an der dortigen Hochschule in einem wissenschaftlichen Projekt mitarbeitet. „Ummanz ist für Surfer ein absolutes Paradies, und ich verbringe hier mit Freunden einen Großteil meiner Freizeit“, so der 33-jährige leidenschaftliche Wassersportler. „Auf nach Ummaii!“ Für Martin Merbeth hat sich diese Devise besonders gelohnt. Der Berliner fuhr beim Ummaii-Thriathlon den Sieg ein und sicherte sich das Preisgeld. Nach den Wettkämpfen gab es für Festivalteilnehmer und Besucher und -ein buntes Programm, bei dem unter anderem die Südtiroler Reggae-Band „Shanti Powa“ aufspielte.
Berndt Jens-Uwe