Anti-Corona-Demo in Rostock: So denken OZ-Leser über die Proteste

Die Proteste gegen die Corona-Schutzregeln waren auch an diesem Wochenende wieder in vielen deutschen Städten zu beobachten. Der Verein „Querdenken“ hatte am Sonntag in Rostock zur Demo aufgerufen – Hunderte kamen, forderten neue Regeln in der Corona-Pandemie, generell: weniger Einschränkungen. Die Polizei spricht von 600 Teilnehmern, die Veranstalter von mehr als 1000. Einen Tag nach der friedlichen Demonstration diskutieren OZ-Leser über Inhalte und Ziele. Viele sehen manche Anliegen und vor allem manches Verhalten der Protestierenden skeptisch. Lesen Sie auch: Liveblog zur Corona-Lage in MV: Das ist die Lage am Montag Corona-Ausbruch an Hundertwasser-Schule: Eltern aus ganz Deutschland kritisieren Rostocker Kuschel-Verbot Neue Corona-Maßnahme ab Herbst: Kinder in Kitas und Schulen sollen Fieber messen So schreibt etwa Stephan Ziegert: „Wie schön, dass die Leute immer ihre Rechte kennen. Vielleicht sollten sie als Bestandteil dieser Gesellschaft auch manchmal über Pflichten nachdenken.“ Widerworte lassen nicht lange auf sich warten. Für Ronald Schmidt käme nicht infrage „devot zu Hause zu bleiben“, so notiert es der Leser. Und weiter: „Leute ohne eigenes Gewissen gibt es schon genug.“ Katrin Jordan fragt nach dem in der Pandemie gebotenen „Abstand?“ Sie fügt an: „Und Masken hatte da auch keiner auf. Wollen wir mal hoffen, dass dort niemand das Virus in sich getragen hat und es unbewusst weitergab.“ Thomas Dehmelt dazu: „Die genannten Auflagen waren nicht notwendig. Es hat sich bisher auch niemand bei ,Querdenken’ angesteckt. Heute waren auch Leute unter uns, die mit Maske für eine Impfung geworben haben. ,Querdenken’ heißt miteinander reden.“ „Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln sind immer noch nicht in den Köpfen der Menschen“: Christian Grolik findet: „Es ist kein Weltuntergang, eine Maske zu tragen und auf Hygiene zu achten und ein bisschen Abstand zu Fremden zu halten.“ Steffen Lumma wiederum stellt sich auf die Seite der Demonstrierenden, schreibt süffisant. „Sind bestimmt alles Rechte gewesen. Wenigstens ein paar Menschen, die sich noch für ihre Freiheit und die unserer Kinder einsetzen. ️Und nicht auch schon Marionetten des Staats geworden sind.“ Heike Lieder-Conrad bezeichnet es hingegen als „erschreckend, wie viele Menschen immer noch nicht verstanden haben, dass diese Pandemie besteht und wir auch dank der Regierung so gut weggekommen sind. Leider denke ich, dass es nicht mehr lange so bleiben wird, denn das leichtsinnige und unüberlegte Handeln vieler Menschen birgt ein absolutes Risiko. Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln sind immer noch nicht in den Köpfen der Menschen. Sie spinnen sich lieber die größten Verschwörungstheorien zusammen. Das Schlimmste daran ist, dass es dann viele Unschuldige trifft, die gerne weiterleben würden, ob mit oder ohne Vorerkrankungen.“ „Schön wäre ein offener Diskurs mit Fachleuten von beiden Seiten“: Nic Wulff wirft daraufhin Folgendes ein: „Wenn es sie gäbe, die Leichenberge, der zahlreichen Menschen in Mecklenburg, die an Corona gestorben sind und die überfüllten Krankenhäuser, dann wäre ein Zweifel an der Existenz der Pandemie dumm. Doch seit Mai scheint diese Pandemie nur noch auf dem Papier zu existieren. Da ist kritisches Hinterfragen der teilweise hirnlos anmutenden Verordnungen, die unsere Wirtschaft vernichten, sehr angebracht“, so Wulff. Mecky Meckstarr setzt schließlich hinzu: Diskussion mache eine Demokratie aus. „Schön wäre ein offener Diskurs mit Fachleuten von beiden Seiten.“ Lesen Sie auch Corona-Demo in Rostock: So lief die Kundgebung und das fordern die Demonstranten Jetzt im Liveticker: Corona-Skeptiker demonstrieren im Rostocker Stadthafen Wegen Corona: Deutlich weniger Eheschließungen im ersten Halbjahr in MV Corona-Ausbruch an Hundertwasser-Schule: Eltern aus ganz Deutschland kritisieren Rostocker Kuschelverbot Von Juliane Lange