FFK-Politik in MV: Leser diskutieren mit

Nackt in die Ostsee springen, das ist entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns an vielen Strandabschnitten möglich. Doch vermehrt würden sich in den hüllenlosen Badespaß bekleidete Sonnenanbeter mischen, moniert die FKK-Fraktion. In Warnemünde etwa arbeitet die Tourismuszentrale derzeit an einer Novellierung der Strandsatzung, um den Streit zwischen beiden Gruppen zu entschärfen. Auch OZ-Leser diskutieren das Thema kontrovers. Karin Jennerjahn meint: „FKK ist FKK und Textil ist Textil. So war es und sollte auch so bleiben. Dann gibt’s keine künstlichen Empörungen. Vielleicht sollte der Beschilderung der Zusatz ,nur’ zugefügt werden.“ Markus von Kläniedsm stellt fest: „Die Gesellschaft wird immer prüder. Und woher kommt das? Früher war es normal, dass man nackt badete – auch an einem Textilstrand. Ich nehme an, die Entrüstung ging gegen Null, auch wenn daneben Kinder spielten. Heute wird jedem bei allem die Brille aufgezogen. Wenn einem was nicht gefällt, darf es das nicht geben. Selbst auf Campingplätzen wurde nackt gecampt, gegrillt, gespielt. Das war Freiheit in einem sonst nicht freien Land. Heute hat man die Freiheit, und die wird im Persönlichkeitsrecht wieder beschnitten.“ So sieht es auch Ellen Lo, die sich nicht erinnern könne, dass es früher jemand gestört hat, wenn der eine FKK macht und daneben jemand in Badetextilien liegt. Jeder wie er mag.“ „Man fühlt sich ständig beobachtet, wenn man ohne geht“: Agnes Lange ergänzt: „Textilien haben am FKK nix zu suchen. Wenn es anders herum passiert, gibt’s einen Aufschrei. Hier leider nicht.“ Lisa Maja habe beobachtet, so berichtet es die Leserin, dass es in Zinnowitz keine diesbezüglichen Probleme gebe. „Ob nackig oder Bikini, meist sind alle am gleichen Strand, und keiner guckt den anderen böse an.“ Thorsten Klee sagt: „Markgrafenheide ist zu viel gemischt. Man fühlt sich ständig beobachtet, wenn man ohne geht.“ Desca Aristeuein findet, es sollte okay sein, auch im FKK-Bereich Textil zu tragen, „sofern es sich nicht um ausschließlich Herren handelt.“ Und sofern man aus Versehen dort liege, weil es etwa „keine Absperrung zum FKK-Teil gibt“, so die Leserin. „Aber das war’s auch. Ansonsten haben da Klamotten absolut nichts zu suchen. Aber am Strand von Binz zum Beispiel sieht man kaum, wo FKK-Bereiche sind.“ Ron Eggert schlägt vor: „Die Lösung dieses andauernden Problems wäre, einfach alle Strandabschnitte für FKK und Textil freizugeben.“ Lesen Sie dazu: FKK-Streit in Warnemünde: Zu viele Textilien auf nackter Haut? „Leben und leben lassen. Egal ob FKK oder Textil“: Christin Steinholz hält dagegen: „Am FKK-Strand sind Nackte aber unter sich, und es fällt einem deutlich leichter, sich nackt zu machen.“ Sei man aber umgeben von lauter Menschen in Badeklamotten, werde man zum Anstarrungsobjekt, so Steinholz. Olaf Wilken stimmt zu: „Genau das erleben wir fast täglich. Man entkleidet sich und wird beäugt wie ein Außerirdischer. Ich bin kein Nudist, bin aber so groß geworden und lasse mir das Nacktbaden von keinem nehmen.“ Grit Böthig findet: „Der FKK-Bereich ist schon sehr stark eingeschränkt. In Warnemünde gibt’s schon mehr als 30 Aufgänge für Textil. Wer sich mit Textil in den FKK-Bereich legt, ist für mich ein Spanner. Das müsste bestraft werden.“ Nora Skrümele fügt hinzu: „FKK-Strände gibt es doch wirklich nicht in großem Umfang, dass man das noch weiter einschränken sollte. Textilstrände gibt es deutlich mehr, und wenn man keinen Platz mehr findet, muss man halt etwas weiter laufen oder sich einen anderen Strand suchen. Wenn die Durchmischung am FKK-Strand stattfinden darf und sich die Nackten dann nicht mehr so wohl fühlen, dann sollte das aber bitte auch am Textilstrand erlaubt sein. Das wäre nur fair. Den FKK-lern wird sonst immer mehr Platz genommen.“ Kirsten Heinrich schließlich notiert: „Leben und leben lassen. Egal ob FKK oder Textil.“ Lesen Sie auch FKK-Streit in Warnemünde: Zu viele Textilien auf nackter Haut? Von Ribnitz bis Zingst: Diese Veranstaltungen finden am Wochenende statt Boltenhagen: DJs senden Partymusik vom Kopf der Seebrücke Von Juliane Lange