Die Überforderung, die Frau Blaudszun beschreibt, ist sicherlich auch durch die Politik (G12,Lehrermangel etc.) verursacht. Als Lehrerin und Mutter beobachte ich immer wieder das Phänomen, dass das Abitur einerseits an Qualität verliert, gleichzeitig vor allem Eltern für ihre Kinder als einziger in Frage kommender Abschluss erscheint. Darin schwingt eine Missachtung von Ausbildungsberufen mit und die Einstellung, dass eher körperliche Arbeit 'unter ihrer Würde ' ist. Ein gesellschaftliches Umdenken diesbezüglich würde einerseits den Druck von vielen Abiturienten nehmen und gleichzeitig dem vielbeschworenen Fachkräftemangel in Deutschland entgegenwirken. Also: Handwerkliche Berufe sollten kein Abstieg sein, und das Abitur nur für diejenigen, die es eher mühelos schaffen.
Ute Hammerschmidt