Raketenstarts und Raumflüge von Rostock aus? Zugegeben: Beim ersten Hören klingt das nach einem verspäteten April-Scherz. Schließlich hatte der designierte Weltraumbahnhof Rostock-Laage zuletzt schon genug Probleme. Nicht mal Flugzeuge hoben mehr von Laage aus ab.
Zwei große Airline-Pleiten hatten den größten Flughafen des Landes in Bedrängnis gebracht. Für die wichtigsten Flugverbindungen – nach München etwa – gibt es zwar bereits Ersatz. Aber Rostock-Laage bleibt weit davon entfernt, profitabel zu sein.
Raketenstarts? Kein schlechter Scherz
Und genau deshalb ist die Idee aus der Landesregierung doch kein schlechter Scherz: Um langfristig überleben zu können, braucht der Flughafen mehrere Standbeine. Und eines davon könnte das Geschäft mit der Raumfahrt sein. Denn dieser Sektor boomt. Längst sind es nicht mehr nur staatliche Organisationen, die ins All fliegen: Private Firmen wie Space X oder Blue Origin erobern den Markt. Auch viele, noch deutlich kleinere europäische Firmen setzen auf eine Zukunft im All.
Und die brauchen Start- und Testplätze. Gute Infrastruktur in einem vergleichsweise dünn besiedelten Landstrich. Laage hat das zu bieten. Erfolgreiche Unternehmer wie Amazon-Chef Jeff Bezos (Blue Origin) und Tesla-Boss Elon Musk (Space X) haben längst Millionen in die Raumfahrt investiert. Und beide haben nun hinreichend bewiesen, dass sie ein Gespür für Geschäfte der Zukunft haben.
Andreas Meyer