Jens Spahn (38, Bundesgesundheitsminister, will kandidieren): Niemand hat seine Ambitionen so lange und so offen gezeigt wie der junge Minister aus dem Münsterland. Auf CDU-Parteitagen konnte er zuletzt kleine symbolische – und eben konservativ geprägte – Siege gegen Merkel durchsetzen, mischte sich immer wieder in Kurs- und Führungsdebatte der CDU ein. Merkel wollte ihn ruhigstellen und einer Bewährungsprobe aussetzen, indem sie den langjährigen Gesundheitspolitiker im März zum Gesundheitsminister machte. Spahns Versuch, das als Plattform für seinen Aufstieg zu nutzen, scheiterte am allgemeinen Rufen, er solle sich doch erst einmal um Sachpolitik kümmern – wo er prompt in den Tiefen der Gesundheitspolitik versank. Spahn ist befreundet mit FDP-Chef Lindner, der ohnehin von Schwarz-Gelb ohne Merkel träumt, und auch sonst gut vernetzt – aber vielen Konservativen zugleich zu jung und zu wild, um schon „Kanzlermaterial“ zu sein. + + + Chancen: 30 Prozent + + +