Altstadt-Verein: Sowjet-Denkmal soll auf Neuem Markt bleiben

Das Bürgerkomitee „Rettet die Altstadt“ hat sich für einen Erhalt des sowjetischen Ehrenmals auf dem Neuen Markt ausgesprochen. Der prägende Obelisk solle lediglich etwas seitlich versetzt werden und so den Blick auf das Nordportal der Marienkirche freigeben, so der Vorschlag des Vereins. „Es wäre falsch, den Soldatenfriedhof und den Obelisken gegen das Nordportal auszuspielen, zumal beide problemlos nebeneinander existieren können“, schreibt der Vorsitzende Dieter Bartels im Vereinsblatt „Giebel & Traufen“. Bartels empfindet den Obelisken allerdings als überdimensioniert und schließt eine Verkleinerung nicht aus. Bartels spricht sich in dem Beitrag auch dafür aus, den zum Denkmal gehörenden Soldatenfriedhof in der Innenstadt zu belassen. Allerdings sollte er nicht nur auf russische Gefallene begrenzt bleiben. „Wir würden eine würdige Mahn- und Gedenkstätte für die Toten der zwei Weltkriege und die Heimatvertriebenen innerhalb der Altstadt sehr begrüßen.“ Das Sowjetische Ehrenmal ist eine 1945 errichtete Kriegsgräberstätte. Es birgt Grabstellen für Soldaten und Angehörige der Roten Armee, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, und ein Denkmal mit einem Relief, auf dem sich ein Rotarmist und ein Zivilist die Hände reichen (siehe Info-Kasten). Im Zuge der Umgestaltungspläne für den Neuen Markt ist in den vergangenen Jahren eine Diskussion um die Frage entbrannt, ob die Gedenkstätte an seinem bisherigen Ort bleiben sollte oder nicht. Bei Bürgerversammlungen im Frühjahr 2013 hatten viele Stralsunder dafür plädiert, das Ehrenmal zu versetzen, um das Nordportal der Marienkirche direkt dahinter wieder weithin sichtbar zu machen. Dafür muss aber zunächst die russische Botschaft grünes Licht geben. Neben Ideen zur Zukunft des sowjetischen Ehrenmals hat das Bürgerkomitee noch weitere Vorschläge zur Umgestaltung des Neuen Markts. Es spricht sich dafür aus, die Parkplätze deutlich zu reduzieren und die Fläche als Marktplatz zu erhalten. Allerdings soll es für Anlieger wie Hotels, Taxis oder Behinderte auch weiterhin Parkmöglichkeiten geben. Eine Tiefgarage als Ersatz für den großen Parkplatz hält Vereinschef Dieter Bartels für unwahrscheinlich, weil schwer finanzierbar. „Wir denken, dass das Parken im Bereich des heutigen Busbahnhofes, der Schützenbastion, realisiert werden sollte“, schreibt Bartels. Die Hansestadt arbeitet derzeit an der Aufgabenstellung für einen Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes, der im nächsten Jahr ausgeschrieben werden soll. Wann tatsächlich mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, ist allerdings noch unklar. Geschichte des Denkmals 1945 wurde das Ehrenmal auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten mit Gräbern für gefallene Soldaten der Roten Armee nördlich der Marienkirche angelegt. Bis 1948 erfolgten Umbettungen von anderen Friedhöfen. Wie viele Gräber sich genau auf der Rasenfläche neben dem Obelisken befinden, ist nicht bekannt. Die Zahlen schwanken zwischen 60 und 130. Alexander Müller

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