Auf den Spuren von Käthe Miethe

Rund 20 Interessierte haben sich beim literarischen Rundgang gemeinsam mit Helmut Seibt auf die Spuren der Schriftstellerin Käthe Miethe und ihrer Familie durch Ahrenshagen und den Ortsteil Althagen begeben. Es ging vorbei an ehemaligen Büdnereien und Wohnhäusern der Familie, des Vaters Adolf Miethe und ihrer Schwester Inge. Der Rundgang fand anlässlich der fünften Käthe-Miethe-Tage in Ahrenshoop statt, die zum 122. Geburtstag der Schriftstellerin veranstaltet wurden. Eingeladen hatten dazu die Kurverwaltungen in Ahrenshoop und Wustrow. Käthe Miethe verbrachte einige ihrer Lebensjahre auf dem Fischland. Gestorben ist sie 1961, einen Tag vor ihrem 68. Geburtstag in ihrem Haus in Althagen. „Meine Frau kannte Käthe Miethe persönlich und hat bei ihr im Garten mitgeholfen“, erklärt Helmut Seibt, der wegen seiner Frau nach Wustrow zog. Im Bücherregal standen einige Werke mit persönlicher Widmung von Käthe Miethe, das habe ihn neugierig gemacht. Geschichten über Menschen, Landschaft und Geschichte des Fischlandes bildeten die Grundlage für ihre Bücher. „1893 wurde die Journalistin und Schriftstellerin geboren. Im Jahr 1901 kam sie zum ersten Mal mit ihrer Familie von Berlin nach Ahrenshoop“, sagt Helmut Seibt. Es folgten weitere Besuche, der Kauf mehrerer Häuser durch die Familie und der endgültige Umzug von Käthe Miethe von Berlin nach Althagen. Der Vater, Adolf Miethe, verdiente sein Geld unter anderem mit Farbfotografien. „Die Eltern kauften Käthe eine Büdnerei“, berichtet der Wustrower. Nach einer Ausbildung für den mittleren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken folgten der Einsatz beim Roten Kreuz in Belgien während des Ersten Weltkrieges, eine Anstellung im Lektorat der Deutschen Gesandtschaft in Holland und der Verkauf von Buchhaltungsmaschinen in Norwegen. Anschließend war Käthe Miethe in Deutschland als Journalistin und Übersetzerin tätig. In dem ersten von ihr veröffentlichten Buch ,„Smaragde des Pharao“, wurden Fotos ihres Vaters Adolf, die er während einer Expedition in Ägypten gemacht hatte, verwendet. Im Jahr 1938 folgte das erste Heimatbuch mit dem Titel „Das Fischland“. Auch Urlauber Karl-Ludwig Strohmann (75) ist von dem Buch sehr angetan. „Ich habe es mit Begeisterung gelesen. Außerdem fotografiere ich auch sehr gerne, deshalb habe ich mich für die Teilnahme am Spaziergang entschieden“, erklärt Karl-Ludwig Strohmann aus Bleckede im Landkreis Lüneburg. Dreimal jährlich komme er mit seiner Frau gemeinsam nach Niehagen an die Ostsee. Auch Rosemarie Werner kennt die Bücher von Käthe Miethe. „Mein Mann und ich sind Rentner. Momentan lesen wir gerade einige Bücher der Autorin. Die Geschichten über unsere Heimat interessieren uns sehr“, sagt die 74-Jährige aus Klockenhagen. Am Abend stellte Helmut Seibt in der Käthe Miethe Bibliothek sein neues Buch über die Familie Miethe, „Unser Haus in Althagen“, vor. Lisa Nowotny

Ahrenshoop - Auf den Spuren von Käthe Miethe