Ballett trifft Rockmusik auf Hafenbühne

Jetzt wird‘s rockig: Mit Hits von Queen, Pink Floyd bis zu den Rolling Stones, von U2 über Depeche Mode bis Led Zeppelin will das Theater Vorpommern mit seiner zweiten Open-Air-Produktion dieses Sommers das Publikum verführen. „Rock ‘n‘ Ballet“ feiert am 10. Juli im Greifswalder Museumshafen Deutschlandpremiere. Die umjubelte Uraufführung fand Ende Juni in der ausverkauften Stettiner Opera na Zamku vor 550 Zuschauern statt. „Ein Wahnsinnstanz im Rockrhythmus“, lobte das polnische Magazin „e-teatr“. Und weil die Resonanz so groß war, „wurde zusätzlich ein zweiter Termin ins Programm aufgenommen, bei dem noch einmal 80 Stühle extra aufgestellt wurden“, berichtet Pressereferentin Marie Henrion. Dabei seien die Akteure anfangs skeptisch gewesen. „Wir wussten nicht, ob das Rockballett ankommt. Denn in Stettin gibt es eher ein klassisches Opernpublikum.“ Aus heutiger Sicht hätte es mehr Aufführungen dieser energiegeladenen Begegnung geben können. Bereits seit 2012 unterhalten die Stettiner Oper im Schloss und das Theater Vorpommern eine erfolgreiche Kooperation im Opern- und Konzertbereich. Mit „Rock ‘n‘ Ballet“ in der Reihe „Ahoi - Mein Hafenfestival“ gibt es jetzt die erste Koproduktion der Ballettcompagnien beider Häuser. Insgesamt 24 Tänzer aus 16 verschiedenen Ländern tauchen in eine bunte Welt aus Rock und Pop ein. Sechs Wochen lang erarbeiteten das Ballett Vorpommern und das Ballett der Stettiner Oper gemeinsam mit den Gastchoreografen Robert Glumbek (Polen/Kanada) und Jochen Heckmann (Deutschland/Schweiz) diesen atemberaubenden Tanzabend. Dirk Löschner, Intendant des Theaters Vorpommern, erhofft sich für die vier Vorstellungen im Greifswalder Museumshafen eine gute Resonanz. Denn offenbar wurden die Erwartungen mit dem Singspiel „Im weißen Rössl“ nicht erfüllt. Genaue Verkaufszahlen für die sieben Abende wollte Pressesprecher Hans-Dieter Heuer gestern nicht nennen. „Das wäre verfrüht. Wir geben keine Wasserstandsmeldungen, sondern ziehen erst nach dem Ende der Open-Air- Saison Bilanz“, so Heuer auf OZ- Anfrage. Fakt ist, die Premiere am 19. Juni lockte bei „arktischen Temperaturen“, wie er betonte, gerade einmal 450 Zuschauer an. Doch die im vorigen Jahr neu erworbene mobile Bühne zählt aktuell 860 Plätze, nachdem ein Teil der Reihen nicht mehr aufgebaut worden sind. Zur Premiere der „Abrafaxe“ im Juni 2014 warb das Theater noch mit 1375 Sitzplätzen. Die Investition von einer Million Euro wurde vom Wirtschaftsministerium MV mit 900 000 Euro gefördert. Die erhofften 28000 Besucher bei den „Ostseefestspielen“, wie das Sommer- Open-Air damals noch hieß, reduzierten sich am Ende auf gerade einmal 11100 verkaufte Karten. Eine Folge dieser geringen Auslastung ist, dass das Theater in diesem Jahr nicht mehr die Inseln Rügen und Usedom bespielt. „Ahoi — Mein Hafenfestival“ ist neben Greifswald nur noch in Stralsund an der Sundpromenade und im Hafen von Ribnitz zu erleben. Dort wie hier soll es aber krachen. Denn das 2014 am erfolgreichsten gelaufene Familienmusical „Der Zauberer von Oz“ wird auch wieder aufgenommen. Die Greifswalder können diese Inszenierung ab kommenden Sonntag sehen. Als letztes Open Air sind die „Sternstunden des Musicals“ geplant: Musicalstars, Solisten des Ensembles, Opernchor und das Philharmonische Orchester Vorpommern präsentieren in der Gala „große Gefühle und traumhafte Melodien“, verspricht das Programm. Ahoi — Mein Hafenfestival „Rock ‘n‘ Ballet“ feiert am 10. Juli in Greifswald Premiere. Der Tanzabend beginnt um 21 Uhr auf der Open-Air- Bühne im Museumshafen. Weitere Aufführungen finden am 11. Juli, am 16. und 17. Juli jeweils um 21 Uhr statt. I m Hafen Ribnitz treten die 24 Tänzer am 30. Juli auf, in Stralsund am 6. und 7. August — immer um 21 Uhr. „Der Zauberer von Oz“ folgt in Greifswald am 12. Juli um 16 Uhr, am 18. Juli um 19 Uhr und am 19. Juli um 16 Uhr. „Sternstunden des Musicals“ gibt es in Greifswald am 24. und 25. Juli jeweils um 19 Uhr. Petra Hase

Greifswald - Ballett trifft Rockmusik auf Hafenbühne