Barther Musketiere erkämpfen Gästerekord

Barth — Heute Abend kämpfen „Die vier Musketiere“ zum letzten Mal im Barther Theatergarten. Die OZ sprach mit Theaterleiter und Regisseur Martin Schneider über die Open-Air-Saison und was danach kommt. OSTSEE-ZEITUNG: 2014 kamen 3000 und damit so viele Besucher wie noch nie zu den Open-Air-Aufführungen. Konnte dieser Besucherrekord in diesem Jahr noch getoppt werden? Martin Schneider: Auch wenn die letzte Vorstellung noch bevorsteht, lässt sich jetzt schon einschätzen, dass die Besucherzahl vom Vorjahr nicht nur gehalten, sondern sogar übertroffen werden konnte. Das freut uns riesig. Auch die letzte Vorstellung ist schon fast ausverkauft. OZ: Das größte Risiko bei Open- Air-Aufführungen ist das Wetter. Hat es Ihnen sehr einen Strich durch die Rechnung gemacht? M. Schneider: Bis jetzt war Petrus ein Freund der Musketiere. Wir hatten eigentlich immer trockene Füße und die Sonne schien. Nur an einem Abend mussten wir wegen des Wetters kurz unterbrechen. Und Pech war, dass es oft sehr schlechte Wettervorhersagen gab und deswegen weniger Besucher zu den Vorstellungen kamen. OZ: Das Abenteuerspektakel lebt auch von seinen pyrotechnischen Effekten. Haben sie immer funktioniert? M. Schneider: Es lief alles nach Plan, auch mit der Pyrotechnik. Über 70 Mal hat die große Kanone auf der Bühne in dieser Saison einen Schuss abgefeuert. Nicht ganz ungefährlich waren für unsere Darsteller die Kampfszenen. Es gab glücklicherweise keine Unfälle. OZ: Fortsetzung folgt? Wird es 2016 nach den Inszenierungen im vergangenen und in diesem Jahr noch einen dritten Teil der Musketiere geben? M. Schneider: Es kam ein kleiner Junge zu mir, der mich darum bat, noch eine Fortsetzung der Musketiere zu schreiben. Das habe ich ihm versprochen. Was bleibt mir jetzt anderes übrig (lacht)... OZ: Haben Sie als Stückschreiber dafür schon eine Idee? M. Schneider: Noch nicht ganz, aber Alexandre Dumas (Schriftsteller, 1802-1870 - d. Red.) hat uns ja noch reichlich Stoff hinterlassen. Ich denke, da werden wir uns bei Dumas bedienen und ‘was Schönes zusammenstricken. OZ: Nach dem Theatersommer ist vor dem Theatersommer. Wann beginnen die Vorbereitungen für 2016? M. Schneider: Das erste Treffen mit dem Choreografen und Bühnenbildner ist im Januar. Danach setze ich mich hin und schreibe das Stück. Und dann treffen wir uns im Februar, März wieder, um noch mal alles abzuklopfen. Ab Mai wird dann geprobt. OZ: Wie geht es nach den Musketieren an der Barther Boddenbühne weiter? M. Schneider: Erst mal haben wir am 3. September die Herculeskeule aus Dresden noch bei uns zu Gast. Mit diesem Kabarettabend lassen wir die Saison im Barther Theatergarten ausklingen. Die neue Spielzeit startet am 2. Oktober mit Herrn Holm. Anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums ist er auf Tournee mit seinem Klassikerprogramm — eine Mischung der beliebtesten Sketche aus den bisherigen Programmen. Am 16. Oktober folgt der nächste „Klönpott“, eine Talkshow mit Musik. Der Musiker und Komponist Thomas Putensen gibt am 23. Oktober ein Konzert. Zwei Tage später zeigen wir „Die feuerrote Blume“. OZ: Wann geht‘s mit den Proben für die Stücke der neuen Spielzeit los? M. Schneider: Damit fangen wir nach dem Urlaub an. Dann werden gleich drei Stücke parallel geprobt: „Vater“ — es handelt über die Demenzerkrankung eines Familienmitgliedes, „Die Gewehre der Frau Carrar“ und „Charleys Tante“. Diese Stücke werden nicht nur im Barther Theater, sondern an allen Spielstätten der Vorpommerschen Landesbühne aufgeführt. Interview von Detlef Lübcke

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