Barther Musketiere haben jetzt ihre Zeugnisse in der Tasche

Wenn Sie sich morgen Abend „Die vier Musketiere“ im Barther Theatergarten anschauen wollen, achten Sie mal auf drei der Hauptdarsteller! Und sparen sich Ihren Beifall am Ende der Vorstellung besonders für sie auf! Aus gutem Grund. Für: Johann-Christof Laubisch als D‘Artagnan, Peter Dulke als Porthos und Martha Pohla als Milady. Als das Barther Theater-Open-Air am 18. Juli begann, waren die drei noch Eleven. Inzwischen sind sie Schauspieler. Am Wochenende erhielten Johann-Christof Laubisch, Peter Dulke und Martha Pohla ihre Abschlusszeugnisse an der Theaterakademie Vorpommern in Zinnowitz. Die drei Darsteller aus den Musketieren gehörten dem mittlerweile zwölften Jahrgang der Höheren Berufsfachschule für Theaterarbeit/Schauspiel an. Nach vier Jahren Ausbildung zieht es die Absolventen nun in die verschiedensten Richtungen — sowohl schauspielerisch als auch geografisch. Peter Dulke aus Ückeritz, der in Barth auch schon in dem Kinderstück „Aladin und die Wunderlampe“ zu erleben war, hält es erst einmal nicht am Theater. Der 24-Jährige will sich in Berlin um ein Studium für Philosophie bewerben. Das sei keine Entscheidung gegen das Theater, sondern für etwas Neues, erklärte er. Er liebe Berlin. Und nach dem Studium möchte er gern vielleicht wieder am Theater arbeiten. Dann aber eher in Richtung Regie oder Schreiben. Johann-Christof Laubisch spielte unter anderem in „Blind, aber Flügel“ aus Shakespeares „Sommernachtstraum“. Auch ihn bewegt es von der Theaterbühne weg. Wenn seine Vorstellungen aufgehen, kann das Publikum den 28-Jährigen dennoch bald wiedersehen. Der Schauspieler schließt sich einer Agentur für Film und Fernsehen an. Am Theater hingegen bleibt Martha Pohla. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung geht die Bartherin an das Gerhard-Hauptmann- Theater nach Görlitz-Zittau. Die 23-Jährige spielt zurzeit neben der Milady in den „Musketieren“ auch den Puck in „Blind, aber Flügel“. Martha Pohla ist eine der begabtesten Absolventinnen. Dass sie in ihrer Heimatstadt noch bei den „Musketieren“ mitwirken könne, sei für sie ein besonders schöner Abschied. Bis es aber so weit ist und die Eleven die Theaterakademie verlassen, sind die drei weiterhin im Barther Theatergarten zu sehen. Kämpfe, Intrigen und eine Liebesgeschichte — das ist die Mischung, aus der „Die vier Musketiere“ gemacht sind. Gespielt wird vier Mal in der Woche — montags, mittwochs, freitags und sonnabends ab 19.30 Uhr. Erst nach Abschluss des Theater-Open-Airs geht es weiter zu den neuen Aufgaben. Das gilt auch für die sechs anderen Absolventen der Theaterakademie. Nur noch drei Wochen sind die ehemaligen Schüler in den Sommerproduktionen der Vorpommerschen Landesbühne zu sehen — auf den Bühnen in Barth, Zinnowitz, Usedom und Anklam. Sie seien ein ganz besonderer Jahrgang, hob Intendant Wolfgang Bordel bei der Zeugnisübergabe in Zinnowitz hervor. Unter ihnen sei der 100. Absolvent der Theaterakademie. Ihr seid ein ganz besonderer Jahrgang.“ Wolfgang Bordel, Intendant Detlef Lübcke

Barth/Zinnowitz - Barther Musketiere haben jetzt ihre Zeugnisse in der Tasche