Damen-Trio für die Kölzower Kirche

Es ist, als wären sie immer hier gewesen. Das könnte man mit dem Blick auf das neue Skulpturen-Ensemble denken, das in der Kölzower Kirche eine Wandnische schmückt. Geschaffen hat das Kunstwerk — es stellt drei Damen dar — die Künstlerin Dorothee Rätsch aus Passentin am Tollensesee. „Laut der Stille“ hat Dorothee Rätsch das Ton-Kunstwerk genannt. Die Dauerleihgabe passt sich sehr gut in die Gesamtwirkung des Kirchenraumes ein. Die Kirchengemeinde hat die Einweihung des Damen-Trios an Johanni gefeiert. Mit dem Kunstwerk aus Passentin hat die Kölzower Kirche einen weiteren Blickfang bekommen. Eigentlich ist in den vergangenen Jahres immer etwas Neues in puncto Kirche Kölzow zu feiern gewesen. Was ursprünglich aber einen durchaus ernsten Hintergrund hatte. In mehreren Etappen musste die Kirche aufgrund von Schäden aufwendig saniert werden. Die Sanierungsarbeiten begannen mit dem Chorraum. Dachlatten und Schindeln des Chorraumes sind während des Sommers 2008 erneuert worden. Später folgte das „große Dach“. Das Foto-Tagebuch, das auf der Homepage der Kirche die Bauarbeiten zeigt, macht den Aufwand deutlich. Der betraf nicht nur die Eindeckung des Daches, für die unter anderem auch Gelder aus dem Leader-Programm flossen. Kaum war die Kirchengemeinde damit durch, ging es mit dem Turm weiter. Schindeln waren lose, ein gefährlicher Zustand. Die Bauarbeiten begannen 2012. Balken waren zu erneuern, Schieferschindeln aufs Turmdach zu bringen. Irgendwas ist immer. Vielleicht mag sich der eine oder andere Kölzower das gedacht haben, als das nächste Problem auftauchte. Bei einem Besuch stellte der Glockensachverständige fest, dass in der Kirche immer noch mit den Ersatzgussglocken von 1923 geläutet wurde. Zur Erklärung: 1917 musste die große Glocke dem Metallbedarf im Ersten Weltkrieg geopfert werden, als Gegenleistung für den Guss dreier Gussstahlglocken wurde die kleine Glocke 1923 in Zahlung gegeben. Das läutete seither — aus Sicherheitsgründen aber sollte das Stahl-Trio ersetzt werden. Mittlerweile ist ein kleineres Dreier-Geläut aus Bronze angeschafft worden. Wobei es, erzählt Pastorin Petra Bockentin, schön wäre, mit Spenden noch eine weitere Glocke angeschafft werden. Quasi als Bürger-Glocke.Für den Bass-Ton. Wenn es um die Sanierung der Kölzower Kirche geht, lobt die Pastorin das Engagement der Einheimischen. Vieles macht der Förderverein möglich. Der hatte schon bei seiner Gründung 21 Mitglieder. Mittlerweile sind es um die 50. Das sei schon ein Indiz dafür, dass man sich im Dorf sehr für die Kirche und die Gemeinschaft interessiere, findet Petra Bockentin. Irgendwas ist übrigens immer noch. Genauer gesagt, es geht um das Aufarbeiten der Kirchenfenster. Insgesamt gibt es deren elf. Drei sind aus Buntglas, acht Blei-Klarglas. Eines nach dem anderen wird aufgearbeitet. Was derzeit geschieht. Übrigens ist nicht nur die Kölzower Kirche, die 1233 erstmals erwähnt wurde und zu den schönsten und ältesten Feldsteinkirchen im Land gehört, sehenswert. Auch das Umfeld ist es. Etwas unterhalb von Kirche und Friedhof, am Weg zum Pfarrhaus, gibt es einen kleinen Kräutergarten, in Obhut der Kirchengemeinde. Ein Ort der Ruhe, wo man sitzen kann. Ein Garten, der gepflegt wird. Und auf dem viele Kräuter wachsen, verschiedene Minze zum Beispiel. Vielleicht nimmt auch der eine oder andere Pilger hier auf der Bank Platz. Denn Pilger schauen hier durchaus vorbei, auf ihrem ganz persönlichen Weg... Lange Geschichte 1233 ist die Kirche von Kölzow erstmals erwähnt worden. Sie gehört zu den ältesten und schönsten Feldsteinkirchen landesweit. 1984 erfolgten bereits Sanierungsarbeiten im Kircheninnenraum. Ab 2008 sind in mehreren Etappen weitere Sanierungsarbeiten erfolgt, auch das Glockengeläut wurden ausgetauscht. Peter Schlag

Kölzow - Damen-Trio für die Kölzower Kirche