Der Traum von der eigenen CD

Seit ihrem Gründungsjahr 1976 leitet Herbert Hochgräber die „Barther Blasmusik“. Der 67-Jährige spielt selbst Akkordeon und Trompete. Gemeinsam mit Roberto Lebig und Uwe Schmidt gehört er damit von Anfang an zu den Mitgliedern des Klangkörpers. „Anlass dafür, die Kapelle aus der Taufe zu heben, war vor 39 Jahren ein Kinderfest in Divitz, bei dem wir gebeten wurden, Blasmusik zu spielen. Wir waren sechs Mann und haben offenbar so gefallen, dass uns empfohlen wurde, doch eine Kapelle zu gründen“, meint Herbert Hochgräber. Das Sextett habe sich gleich für ihn als Chef der Kapelle entschieden, fügt er hinzu. Ein Vertrauensvorschuss, der wohl auch daraus resultierte, dass er sich als Mitglied der Barther Koda-Combo seit 1963 einen Namen gemacht hatte. Diese Verantwortung trägt er seither ununterbrochen. Wohl auch deshalb, weil „der kameradschaftliche Zusammenhalt und die freundschaftliche Atmosphäre in der Kapelle so toll sind“. So sei es aber eigentlich schon von Anfang an gewesen, als zu DDR-Zeiten der VEB Schiffsanlagenbau Barth die Patenschaft über die Blasmusiker übernommen habe, fügt er hinzu. Schon bald auf 18 Mitglieder angewachsen, revanchierte sich die Kapelle bei diesem Träger und Geldgeber unter anderem bei Auftritten bei den Betriebsfestspielen. „Auch sonst waren wir in Barth und Umgebung sehr gefragt“, blickt Herbert Hochgräber zufrieden zurück. Nach der Wende ging die Zahl der Veranstaltungen, auf denen die „Barther Blasmusik“ zu hören war, stark zurück. Doch zwischen Mai und September sind die heute zehn Musiker auch heute noch gut gebucht. Rund 30 Auftritte haben sie pro Jahr. Der erste Auftritt des Jahres findet traditionell am 1. Mai statt. Die Zeit bis dahin überbrückt die Gruppe mit Proben. Alle zwei Wochen trifft sie sich im Gebäude der Barther Feuerwehr, um kräftig ins Horn zu stoßen. „Die Kameraden mögen unsere Musik und ihr Haus ist ein Ort, an dem wir keinen stören“, erklärt Herbert Hochgräber. Daraus, wie lange er noch der Kapelle die Treue halten will, macht Hochgräber kein Geheimnis: „Zehn Jahre halte ich noch durch, denn Musik erhält jung.“ Und selbst, wenn er sich dann zur Ruhe setzen sollte, der Name Hochgräber dürfte den Musikfreunden ein Begriff bleiben. Vielleicht auch deshalb, weil Herbert Hochgräbers Wunsch, mit seiner Kapelle eine CD herauszubringen, bis dahin in Erfüllung gegangen sein könnte. Und auch, weil einer seiner Söhne die gleiche musikalische Ader wie der Vater hat und das Barther Tanzorchester Ostsee-Sound leitet. Zehn Jahre halte ich noch durch, denn Musik erhält jung.“Herbert Hochgräber (67), Leiter „Barther Blasmusik“ Werner Geske

Barth - Der Traum von der eigenen CD