Die „Helena“: Das Meisterstück für den Beleuchter

„Die schöne Helena“, in diesem Sommer im „Chapeau Rouge" gespielt, ist die amüsant erzählte Vorgeschichte des Trojanischen Krieges. Helena, mit dem König von Sparta verheiratet, leistet sich ein kleines Liebesabenteuer mit dem Prinzen Paris, und daraus erwächst eine Staatskrise und schließlich ein Krieg. Aber dieser „Helena" wohnt eine besondere Brisanz inne. Sie ist ein Meisterstück. Sebastian Haff, bereits Meister der Veranstaltungstechnik, Fachrichtung Bühne/Studio, strebt damit seine zweiten Meistertitel, als Beleuchtungsmeister, an. Gemeinsam mit dem Regisseur hat er die Lichtkonzeption erstellt und für die Bühne eingerichtet. In Berlin, dem Ausbildungsort für die Meister der Veranstaltungstechnik, hat er das Licht der „Helena“ erfolgreich verteidigt. Das Theaterzelt musste dafür mal kurzzeitig ohne seinen Technischen Leiter auskommen. Seit gut zehn Jahren ist Haff an der Vorpommerschen Landesbühne — damals fing er als Lehrling an. Aber „Haffi“, wie er genannt wird, sah man auch schon des Öfteren auf der Bühne. Er hantierte mit Feuer, prügelte sich, sprang schon mal von der Fußgängerbrücke in Anklam in die Peene. Das alles hat er in der Artistik-Sparte beim Fritz-Reuter-Ensemble gelernt und setzt es mit großem Spaß bei „Die Peene brennt“ ein. Allerdings steht ihm dabei sein Beruf im Wege: gleichzeitig beleuchten und auf der Bühne stehen, geht nicht. Seit über zehn Jahren bildet die Landesbühne technischen und kaufmännischen Nachwuchs für das eigene Theater und andere Spielstätten des Landes aus. 30 junge Leute absolvierten hier ihre Lehre als Veranstaltungskaufmann und -techniker. Und die Techniker und Kaufleute stehen den Eleven der Theaterakademie, die auch bundesweit im Einsatz sind, nicht nach. Sie arbeiten inzwischen an den Theatern in Lübeck, Stendal, Oldenburg, in großen Veranstaltungsstätten in Stuttgart, beim Musical „Das Wunder von Bern“ in Hamburg, oder sie haben ein weiterführendes Studium aufgenommen, sind gar an die Theaterakademie zum Schauspielern gewechselt. Und natürlich hat das Theater auch viele junge Leute übernommen, die in Anklam, Barth, Heringsdorf und Zinnowitz arbeiten. Sebastian Haff ist der zweite, selbstausgebildete Meister. Der erste war Rayk Henning, Technischer Leiter der Vineta-Festspiele und der „Blechbüchse". Und zur Zeit befinden sich sieben jungen Leute in der Ausbildung am Theater. Für Nachwuchs ist also in allen Theatersparten gesorgt. Claudia Winter

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