Ein Kulturgipfel für die Kaiserbäder

„Können wir uns die Hans-Werner-Richter Literaturtage überhaupt noch leisten?“ Als Gemeindevertreter Bernd Herrgott (CDU) diese Frage im Eigenbetriebsausschuss stellte, sprang der Abgeordnete Fritz Spalink (SPD) fast aus dem Anzug. „Das gehört zur Geschichte des Ortes. Das sollten wir nicht aufgeben“, entgegnete Spalink. Herrgott ging es bei seiner Frage um die Kosten-Nutzen-Rechnung. „Wie viele Leute erreichen wir damit überhaupt?“ Kurdirektorin Karin Lehmann sprach von einem Fachpublikum. „Der Eigenbetrieb investiert 8000 Euro in die Literaturtage. Wir bezahlen davon die Reisekosten und die Unterbringung der Wissenschaftler, die mittlerweile auch aus dem Ausland kommen.“ Für die Kaiserbäder sei diese Fachtagung ein Alleinstellungsmerkmal. Im Nachgang erscheine eine Schriftenreihe. „Hier geht es um die Gruppe 47, die an einem authentischen Ort beleuchtet wird“, warb sie für die Richter-Tage. Als Gruppe 47 werden die Teilnehmer an den deutschsprachigen Schriftstellertreffen bezeichnet, zu denen Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 einlud. Richter wurde 1908 in Neu Sallenthin geboren. Heringsdorfs Bürgermeister Lars Petersen war zweimal Gast der Literaturtage. „Bei den Besuchern handelt es sich meist um geladene Gäste. Wenn wir uns das weiter leisten wollen, müssen wir darüber reden.“ Ausschussmitglied Hans-Jürgen Merkle (BI) regte eine große Runde an: „Lasst uns mal über Kultur in den Kaiserbädern reden.“ „Eine gute Idee“, findet Karin Lehmann, die auch Veranstalter und Bibliotheken einladen will. Henrik Nitzsche

Bansin - Ein Kulturgipfel für die Kaiserbäder