Erstmals Orgelmeisterkurs in St. Marien

Die Reihe der Sommerkonzerte in der Barther Marienkirche beginnt dieses Jahr am 21. Juni. Seit mehr als vier Jahrzehnten vereinen diese Konzerte in den warmen Monaten hochkarätige Veranstaltungen, die vor allem — aber nicht nur — die Buchholz-Orgel von Sankt Marien in den Mittelpunkt stellen. In diesem Sommer gibt es viele Gelegenheiten, die Buchholz-Orgel zu hören, die mit ihren 50 Registern zu den großen deutschen Orgeln gehört. Der Auftakt ist am 21. Juni, einem Sonntag. „Der Barther Singkreis eröffnet die Saison“, erläutert Kantorin Bettina Wißner. Zum einen erklingt „Christus“, ein unvollendetes Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zum anderen wird die Trinitatis-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören sein. Beginn: 20 Uhr. Bis Mitte September finden regelmäßig Konzerte in Sankt Marien statt. Mangel an künstlerischem Interesse gibt es bei den Sommerkonzerten keineswegs. „Die Zahl der Anfragen ist größer als die zeitlichen Möglichkeiten“, erzählt Hiltrud Uphues, Vorsitzende des Fördervereines Barther Kirchenmusik. Der 1994 gegründete Verein veranstaltet die Konzertreihe. Die Anfragen kommen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern beispielsweise auch aus Italien, Norwegen oder den Niederlanden sowie aus den USA und Neuseeland. Die Organisten haben großes Interesse, einmal auf der Barther Buchholz-Orgel zu spielen, erläutert Johannes Pilgrim. Schließlich zähle das 1821 erbaute Instrument zu den Top 100 in Deutschland. Nicht zuletzt, weil hier weit mehr als bei den meisten anderen Orgeln der Originalzustand erhalten geblieben ist. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Konzerte Orgel plus, das heißt, die Orgel erklingt im Konzert mit einem weiteren Instrument. Dieses Jahr gilt das erstmals für den 30. Juni, wenn der Kühlungsborner Organist Uwe Pilgrim gemeinsam mit Sopranistin Felizia Frenzel auftritt. Und für den 28. Juli — mit Thorsten Pech (Orgel) und Uwe Komischke (Trompete). Mehrere Ensemble treten während der Konzertreihe in der Marienkirche auf. Am 18. August gibt es ein Sonderkonzert mit dem Chor der Schwarzmeer-Kosaken. Für den 1. September ist ein Gastspiel des Vokalensembles Amarcord aus Leipzig geplant. Ebenfalls schon traditionell sind die Buchholz-Orgeltage, die es dieses Jahr zum 14. Mal geben wird, vom 21. bis 25. August. Entstanden ist dies, erzählt Emil Handke, in Zusammenhang mit der Restaurierung des Instrumentes 2001 bis 2003. Rund eine halbe Million Euro hat das gekostet, ein Viertel der Summe brachten die Barther selber dank Spenden auf. Der Abschluss der Restaurierung wurde dann mit einer Festwoche gefeiert — und mittlerweile sind die Orgeltage ein fester Bestandteil der Sommermusik in Barth. Dieses Jahr wird es eine Premiere geben. „Erstmals findet ein Orgelmeisterkurs statt“, erzählt die Kantorin. Unter Leitung von Professor Arvid Gast aus Lübeck. In den vergangenen Jahren kamen gelegentlich schon Dozenten mit ihren Studenten, um die Orgel kennenzulernen. Diesmal wird dazu von Barth aus eingeladen. Anmeldungen gibt es bereits. Das Ganze wird mit einem Konzert am 23. August abgeschlossen. Ebenfalls eine Besonderheit ist der Workshop Posaunenchor, der am 25. Juli mit Daniel Schmahl stattfinden wird. Dafür sind auch Anmeldungen möglich. Die Barther Marienkirche ist ein Anziehungspunkt für viele Besucher. 70 000 bis 80 000 Besucher kommen jeden Sommer. „10 000 von ihnen besteigen den Turm“, erzählt Johannes Pilgrim. In den Konzerten liegt die Besucherzahl bei durchschnittlich 100. Karten: gibt es bei der Barth-Information und an der Abendkasse 1821 erbaut 2939 Pfeifen hat die Buchholz-Orgel der Barther Marienkirche. Sie ist 1821 erbaut und 2001 bis 2003 umfassend restauriert worden. Ursprünglich hatte das Instrument 42 Register, dies ist 1896 vom Buchholz-Schüler Carl Barnim Grüneberg aus Stettin um acht Register ergänzt worden. Die Restaurierung Anfang des neuen Jahrtausends nahm die Dresdener Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider vor. Peter Schlag

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