Fläche als Ausdruck von Gefühl

Unter dem Motto „Nördliche Verortung“ stellen derzeit in der Neuen Greifengalerie zwei Künstlerinnen im bildenden (Malerei) sowie angewandten (Schmuckdesign) Kunstbereich ihre neueren und neusten Werke aus. Ute Gallmeister aus Anklam brilliert dabei in ihren 20 zum Teil großflächigen Ölbildern und Grafiken mit abstrakten und expressiven Flächenkompositionen, die sicherlich den einen oder anderen Besucher zu lebhaften Diskussionen anregen werden. Ihre formaufgelöste Malerei ist reines Gefühl, mit dem sie ihre Leinwand bearbeitet. Das kommt trotz aller künstlerischen Dramatik sehr lebhaft, lebensfroh und zudem professionell daher. Auslöser war für die gebürtige Rostockerin die Ausbildung zur Grafikdesignerin und schließlich das Meisterschülerstudium von 2001 bis 2002 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Max Görner. Gesehenes vermischt sich in Gallmeisters Bildern mit Erfundenem. Linien bilden so etwas wie Markierungen, Land-Marken, optische Rhythmen. So präsentiert Ute Gallmeister Bilder, die ihre Heimat zum Thema haben. Die sie umgebende Peenelandschaft sieht eben nicht wie abfotografiert aus, sondern es fand auf der Leinwand ein künstlerischer Wandlungsprozess statt, der zum Nachdenken anregt. Quasi als optische Beruhigung stellt in den Vitrinen der Galerie Miriam Schumann ihre Schmuckkollektion aus. Die Künstlerin präsentiert verschiedene Schmuckelemente wie Broschen, Ketten und figürliche Arbeiten, die sie zuweilen mit rein natürlichen Materialien, wie etwa Bergkristall, bearbeitet und illustriert hat. So haucht sie ihren Unikaten „künstlerisches Leben“ ein. „Schmuck ist Identität und Lebensgefühl“, sagt sie. Vor allem ein frohes, wie bei Miriam Schumann. Ausstellung: bis 2. Mai, Neue Greifengalerie, Steinbeckerstraße 21 Hans-Jürgen Schumacher

Greifswald - Fläche als Ausdruck von Gefühl