Fördermittel für Asbest-Sanierung

Mit dem Haus Lütten Klein hat das Freilichtmuseum Klockenhagen einen richtig dicken Sanierungsbrocken zu stemmen. Der Grund: In dem Gebäude wurde zu DDR-Zeiten Asbest verbaut. Das muss nun raus. Darüber informierte Museumschef Fried Krüger in der von Einwohnern sehr gut besuchten Sitzung des Ortsbeirates Klockenhagen. Bereits im letzten Jahr musste die Gaststätte „Up dei Däl“ saniert werden, da auch hier zu DDR-Zeiten Asbest verbaut worden war. Das norddeutsche Fachwerkhaus aus dem Jahr 1671 konnte zu Beginn der diesjährigen Saison wieder geöffnet werden. Erfreulich sei, so Krüger, dass der Zuwendungsbescheid für die Sanierung des Hauses Lütten Klein in Höhe von 300 000 Euro eingegangen sei. „Im August dieses Jahres gehen die Bauarbeiten los. Dann wird das Haus à la Christo komplett in eine Hülle gepackt.“ Im Zuge der Sanierung bekommt das Haus auch ein neues Dach. Während das noch ein bisschen Zukunftsmusik ist, wird an der Bockwindmühle bereits fleißig gearbeitet. Dort seien die Arbeiten an den Fundamentbalken so gut wie fertig, sagte der Museumschef. Grund für die Arbeiten: Die Mühle steht auf 30 mal 30 Zentimeter starken Eichenbalken, die die Kreuzschwelle bilden. Teile dieser Balken und die Absteifungen des Mühlenbocks wurden durch Wind und Wetter angegriffen und mussten nun durch neue Eichenbalken ersetzt werden. Ein weiterer Sanierungsfall ist das Haus Peters. Dort sackt die Ostwand ab. „Auch da muss was gemacht werden“, kündigte Krüger an. Der Museumschef reagierte auf der Beiratssitzung auch auf kritische Anmerkungen einer Bürgerin in der vorletzten Sitzung des Ortsbeirates zum Thema Personalentlassung. Krüger: „Ein personeller Umbau war notwendig. Nicht alle wollten in puncto Verbesserung Service und Freundlichkeit mitziehen. Und auch nicht alle sahen die Arbeit. Jetzt haben ich ein klasse Team.“ Neben den Herausforderungen auf baulichem Gebiet und beim Personal sei es auch wichtig, so Krüger, das Museum noch mehr in die Köpfe der Leute zu bringen. Das geschehe unter anderem über die Presse und das Internet. Das hat Früchte getragen: Immerhin konnte die Zahl der Besucher von 32 000 im Jahre 2011 auf rund 49 000 im vergangenen Jahr gesteigert werden. „Das war auch ein Stück Selbstbefreiung. Damit konnten wir ein bisschen Geld verdienen“, so der Museumsleiter. Geld, das unter anderem für notwendige Reparaturen eingesetzt werden konnte. Solche Riesensprünge seien allerdings nicht wiederholbar, sagte Krüger, aber man peile in diesem Jahr eine Steigerung zwischen fünf und zehn Prozent an. Unter anderem durch noch mehr Mitmachangebote. Und schließlich: „Ich baue auch auf Sie als Multiplikatoren. Wenn Sie das Museum weiterempfehlen, wäre das sehr gut“, wandte sich Krüger an die Einwohner. Diese waren offenbar zufrieden mit seinen Ausführungen und dankten ihm mit Applaus. Haus Lütten Klein stammt aus dem Jahre 1806 Das Haus Lütten Klein wurde 1806 erbaut und war bis 1981 bewohnt. 1982 wurde es von Lütten Klein ins Freilichtmuseum Klockenhagen umgesetzt. Da die Diele quer zur Längsachse liegt, wird dieser Haustyp auch als Qerdielenhaus bezeichnet. Der frühere Wohnbereich des Bauernhauses dient als Schauraum für Sonderausstellungen. Auf dem Museumsgelände in Klockenhagen wurden insgesamt 20 historische Gebäude aus 18 Dörfern Mecklenburg-Vorpommerns zusammengetragen. Sie stellen landestypische Beispiele ländlichen Bauens vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert dar. Edwin Sternkiker

Klockenhagen - Fördermittel für Asbest-Sanierung