Fülle und Konzentration in Bildern

Seit der vergangenen Woche sind die Bilder der Usedomer Malerin Sabine Curio im Heringsdorfer Kunstpavillon ein Publikumsmagnet für die Freunde der Kunst. Der Vorsitzende des Usedomer Kunstvereins, Hans Jürgen Merkle, zeigte sich über das große Interesse überaus erfreut:„Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass der Kunstpavillon zu einer Ausstellungseröffnung jemals so gut besucht war.“ Für die zurückhaltende Malerin eine unmittelbare Anerkennung ihres Schaffens auf der Insel, welche sie mit Rührung aufnahm. Bei dem Heimspiel, getragen von Bewunderung und Lokalpatriotismus lieber Freunde und Gäste, offenbarte sich ebenso die erfolgreiche Positionierung der Inselmalerin in der überregionalen Kunstszene in den zurückliegenden vier Jahrzehnten ihres Schaffens. In der Laudatio verwies Matthias Flügge, Rektor der Kunsthochschule Dresden, auf die unverwechselbare Ausdrucksweise Curios, Fülle und Konzentration in der Fähigkeit zur Variation wiederzuspiegeln. „Ihre Bilder entstehen im Hier und Jetzt. Schon von weitem sind ihre Werke an den Färbklängen und dem Fleckhaften zu erkennen.“ Mit einem Verweis auf die formstrenge Erscheinung, ohne das Wesen in seiner Sensibilität aufzulösen, ging Flügge auf Curios typische Abstraktion mit gleichzeitiger Einfühlung ein. Aufschluss geben hier nicht Vergleiche mit anderen Künstlern sondern „ihr notorische am Ort bleiben“, wie es später der Professor der Kunsthochschule Berlin Weißensee Wieland Förster über seine einstige Meisterschülerin formulierte. Wohl wissend, dass Sabine Curio so manches von Otto Niemeyer-Holstein gelernt hat, hob der Laudator die Art der Künstlerin, die Dinge des einfachen Lebens stärker auf sich zu beziehen, hervor. Ohne in kunsthistorische Exkurse abzugleiten, rückte der Kunsthistoriker ebenso Curios Vielseitigkeit ins Blickfeld. Mit der Botschaft „Wer über die Malerin Sabine Curio spricht, darf über die Grafikerin nicht schweigen“ schloss er den Abriss aus dem Kunstschaffen Curios, welche in ihrem neuen Grafikbuch beschreibt, wie sie sich die Farbe erobert hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Juni im Heringsdorfer Kunstpavillon zu sehen. Beate Rother

Heringsdorf - Fülle und Konzentration in Bildern