Gitarrenvirtuose zu Gast in Stahlbroder Kapelle

Martin C. Herberg hat echte Fans in Sundhagen. Sie kennen ihn schon von seinen Auftritten aus den Vorjahren und kommen immer wieder gern zu ihm. So waren sie auch diesmal gespannt, was der Gitarrenvirtuose aus Wuppertal, in der kleinen Stahlbroder Kapelle spielen würde. Der Künstler, der in vielen Musikrichtungen zu Hause ist, widerspiegelt in seiner Musik, seine vielen Aufenthalte in Südeuropa, Kanada und den USA. Die Eigenkompositionen sind oft experimentell und mystisch. Das kam besonders im Stück „Polarlicht“ zum Tragen. „Ich erzähle gern Geschichten ohne Worte“, erklärte Herberg den Konzertgästen. Und es brauchte auch kaum mehr Erklärungen, um seine Musik nachzuempfinden. Eine musikalische Reise führte von der Quelle bis zur Mündung in den Ozean. Er nannte sie schlicht „Wasser“. Der Zuschauer wurde dabei Zeuge, wie der Gitarrist förmlich mit seinem Instrument verschmolz. Man war fasziniert von der Fingerfertigkeit, mit der er über die Saiten flog. Dabei benutzt Herberg gern verschiedene Echoeffekte und seine eigens gebaute „dritte Hand“, um den Gitarrenhals zweifach zu bespielen. Dieses Hilfsmittel entlockte dem Instrument weitere Tonmöglichkeiten. Den Korpus setzte der Musiker mehrfach als Trommel ein. Martin C. Herberg sang zu vielen seiner Balladen mit rauchiger Stimme. „Ich fand das Konzert ausgesprochen gut. Es war ungewöhnlich virtuos“, beschreibt Michael Hirschfeld seine Empfindungen. Der Urlauber aus dem Allgäu hatte den Musiker tags zuvor erst in Neustrelitz kennen gelernt. Da beide mit dem Wohnmobil unterwegs waren, ist er Herberg schnurstracks nach Stahlbrode gefolgt. Vermutlich wird es aber für Martin C. Herberg der letzte Auftritt in Vorpommern gewesen sein. Denn nach über fünfunddreißig Jahren eifriger Konzerttätigkeit im In- uns Ausland, will sich der Gitarrist und Sänger nun langsam aus dem Konzertleben zurückziehen, wie er sagte. rp OZ

Stahlbrode - Gitarrenvirtuose zu Gast in Stahlbroder Kapelle