Greifswalder Musiklegende feiert ihren 75.

Ekkehard Ochs schreibt Musikgeschichte. Seit nunmehr 50 Jahren rezensiert er klassische Konzerte und Aufführungen in Greifswald und im Umland. Doch die Tätigkeit als Autor ist nur eine von vielen seines musikalischen Lebens. Heute feiert Ochs seinen 75. Geburtstag. Zeit für eine Rückschau: Ochs kam in den 1960er Jahren als diplomierter Absolvent der Musikwissenschaft der Universität Halle-Wittenberg nach Greifswald. Hier wurde er wissenschaftlicher Assistent und war damit zugleich jüngstes Mitglied des Lehrkörpers am Institut für Musikwissenschaft und Musikerziehung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Er unterrichtete Gehörbildung und Musiktheorie. Ihm oblag ebenso die Neuordnung der Bibliotheksbestände — eine Sisyphusarbeit, die unter den damaligen Bedingungen kaum lösbar war. Zu seinen Aufgaben gehörte es damals auch, zu erkunden, ob die neuen Studenten beim damals üblichen Ernteeinsatz auf dem Kartoffelfeld brav ihre Aufgaben erfüllten. Zusätzlich widmete er sich der Chorarbeit im Stadt- und Landkreis Greifswald und der Pressearbeit mit fachlich fundierten Rezensionen des hiesigen Musiklebens. 1969 wurde Ochs neuer und jüngster Universitätsmusikdirektor der DDR. Bis 2003 blieb er im Amt. Neben der Leitung und des Neuaufbaus des Unichores und Collegium musicum gründete er das Universitätskammertrio, das er als Cellist auf internationalen Wettbewerben zu beachtlichen Erfolgen führte. Als Mitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR hatte er auf die Gestaltung des lokalen Musiklebens wesentlichen Einfluss. So gehörte er zu den Mitbegründern des Greifswalder Musikfestivals „Musik im Mai“, das er bis zur Wende leitete. Große Aufmerksamkeit widmete Ochs auch der Förderung des musikalischen Nachwuchses, saß unter anderem in der Jury von „Jugend musiziert“. Nach der Wende widmeten sich er und Kollegen der Aufgabe, die Ausbildung der Studenten in Greifswald zu sichern. Die musikalischen Beziehungen im Ostseeraum wurden zum Forschungsschwerpunkt. Ergebnisse wurden in den „Greifswalder Beiträgen zur Musikwissenschaft“publiziert. Ekkehard Ochs hat in den 50 Jahren seines Wirkens auf vielen internationalen Konferenzen im In- und Ausland Beiträge zu seinem Spezialgebiet „Streichquartettschaffen von Dmitri Schostakowitsch“ und eine Fülle von Aufsätzen zur Musikgeschichte Pommerns vorgelegt. Lutz Winkler OZ

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