Grundstein für Erweiterung des Kreidemuseums gelegt

Einst ist sie geschrumpft, jetzt wächst die Halle des früheren Kreidewerkes in Gummanz bei Neddesitz wieder. Gestern wurde neben dem Haus, das seit mehreren Jahren als Kreidemuseum genutzt wird, der Grundstein für seine Erweiterung gelegt. In den nächsten Monaten soll dort ein Anbau entstehen. „Jahrelang haben wir an diesem Vorhaben gearbeitet“, erinnerte gestern bei einer kleinen Feierstunde Dr. Peter Dietrich, einer der beiden ehrenamtlichen Geschäftsführer des Hauses, an den langen Weg bis zum Baubeginn. Vor allem die Finanzierung, ergänzte sein Kollege Manfred Kutscher, sei immer wieder der Knackpunkt gewesen. Für die Erweiterung der Ausstellungsfläche um 140 Quadratmeter brauchten die Gummanzer Fördergeld, das sie sich in zähen Verhandlungen dann auch erkämpften. Zu Monatsbeginn kam endlich die Zusage aus dem Wirtschaftsministerium. 473 660 Euro wird das Museum für den Umbau bekommen. Einen kleinen Eigenanteil muss das Haus selbst beisteuern. Mittlerweile sind die Bagger schon beim Buddeln. „Wir wollen sehen, dass wir bis zum Jahresende die Außenhülle weitgehend dicht bekommen“, hofft Kutscher, dass das Winterwetter wenigstens dieses Jahr noch etwas auf sich warten lassen möge. Wenn der Rohbau steht, wird er mit dem Hauptgebäude verbunden. Das wird aus diesem Grund im kommenden Jahr für einen gewissen Zeitraum schließen müssen — voraussichtlich in der „Saure-Gurken-Zeit“, winkt Manfred Kutscher ab. Dann soll die Ausstellung zu großen Teilen umgeräumt und „entzerrt“ werden. Die Besucher werden ganz neue Exponate und Modelle finden. Die Ideen dafür werden noch zusammengetragen. Wie die Hülle aussehen wird, steht dagegen fest. „Wir werden uns am historischen Vorbild orientieren, das etwa drei Mal so groß wie das jetzige Museum war“, sagte Manfred Kutscher, als er die mit der OSTSEE-ZEITUNG vom gestrigen Tag, mit Kleingeld und historischen Fotos gefüllte Kapsel einmauerte. Der neue Bau werde ebenfalls verklinkert, sagte Christian Deichen, der die Museumsbetreiber in Baufragen berät. Ob seinerzeit die Bauherren einen Grundstein legten, als sie in Gummanz das Kreidewerk errichteten, ist nicht bekannt. Gefunden haben die Bauarbeiter in dem Kreideschlamm bislang nur einen Kriechkeller. Wanderung zum Kleinen Königsstuhl 1854 wurde das Kreidewerk in Gummanz in Betrieb genommen. Bis 1962 wurde dort noch gearbeitet. Auf dem Gelände befindet sich der so genannte Kleine Königsstuhl, der zwar nicht ganz so imposant wie der in der Stubbenkammer ist, jenen dennoch mit seinen 126 Metern Höhe um etwa sieben Meter überragt. 2005 eröffnete das Kreidemuseum seine Pforten. Anfangs bestand es nur aus dem Lehrpfad und dem Außengelände, bis später auch der Rest der Werkhalle hergerichtet wurde. Maik Trettin

Gummanz - Grundstein für Erweiterung des Kreidemuseums gelegt