High-End-Trash auf dem Campus

Sein Markenzeichen sind die Sonnenbrille, das Basecap und der lange Bart. Die Rede ist von „MC Fitti“. Zum ersten Mal gastierte der Berliner Musiker am Freitagabend beim Campusspektakel auf dem Gelände der Fachhochschule. Mehr als 800 Gäste folgten der Einladung. Seine eindringliche Botschaft an die Fans: Party. Eine Stunde vor seinem Auftritt rollt der Rapper mit seinem selbsternannten „Fitti-Mobil“ auf das Gelände. „Ich liebe den Norden und die Ostsee“, sagt der Mann, der seine Augen gerne hinter der Brille versteckt. Sein Alter möchte Fitti, wie er gern genannt werden möchte, nicht verraten. „Schreib einfach unter 60 Jahre, das passt schon“, antwortet er. In Stralsund war er zum ersten Mal. „Ich kenne viele Ecken auf dem Fischland-Darß-Zingst, aber hier war ich noch nicht. Mein Navigationsgerät hat mich aber gut hergelotst“, sagt Fitti, der auch auf der Bühne immer für einen lockeren Spruch gut war. Im Gepäck hatte der Berliner nicht nur 20 Kilogramm Konfetti, das er händeweise verteilte, sondern auch sein Album „#Geilon“, das im Sommer Platz zwei der deutschen Albumcharts belegte. „Ich habe viel High-End-Trash dabei“. Die Texte des Spaßrappers singen die Fans sicher mit. Schon beim ersten Song „Brummer“ kommen sie auf Touren. Spätestens bei „Whatsapper“ und „Fitti mitm Bart“ hält es keinen mehr still auf seinen Füßen. Viele Fans kamen mit eigenen Fitti-Masken. Viele Fans sahen in den ersten Reihen deshalb gleich aus. Entweder sie tragen eine Maske, eine Sonnenbrille oder einen von selbst gewachsenen langen Bart. Eigentlich ist Fitti, der im wahren Leben auf den Namen Dirk Witek hört, gelernter Kulissenbauer für Kinofilme und das Fernsehen. Vor zwei Jahren entdeckte er auf ungewöhnliche Art und Weise sein musikalisches Talent. „Ich bin sehr kunstinteressiert und wollte auf einer Ausstellung etwas präsentieren. Ich hatte nichts und stellte ein Album zusammen“, erzählt er. Sein Titel „30 Grad“, in dem es vorrangig um Party, Flamingos und Flipper geht, sprach sich schnell rum in der Rapszene und wurde fix über das Internet bekannt. Anderthalb Stunden sprang, sang und spaßte „Fitti“ auf der Bühne herum. Die Organisatoren, die nur aus Studenten der FH bestehen, freuten sich, dass sie den Hauptstädter holen konnten. „In diesem Jahr drehte sich alles um deutschen Hip-Hop. Das Line-Up war so gestaltet, dass sich alles um ‘MC Fitt‘ drehte“, sagt Mathias Marius Krüger (33), BWL-Student und Vorsitzender des Carpe Diem-Vereins. Ab Januar sollen die Planungen für das neue Campus-Spektakel losgehen. Hannes Ewert

Stralsund - High-End-Trash auf dem Campus