Historisches Stadtfest mit Musik, Anekdoten und Open-Air-Kino

Wetter ist bestellt, alle Vorbereitungen sind getroffen: Der Stadtmarketingverein Greifswald veranstaltet in Kooperation mit zahlreichen Partnern das dritte Jahr in Folge das Stadtfest „Ein Tag mit Caspar David Friedrich“. Los geht es am Sonnabend mit zünftigen Klängen aus den Rathausfenstern. Der Bläserchor Höör aus Schweden gibt sich ein Stelldichein und eröffnet den historischen Jahrmarkt. „Damit nehmen wir zugleich Bezug auf das Jubiläum 200 Jahre Ende der Schwedenzeit“, sagt Anja Mirasch, Geschäftsführerin des Vereins. Schließlich lebte Greifswalds großer Sohn Friedrich (1774-1840), der bedeutendste Maler der Romantik, zumindest zeitweise in Schwedisch-Pommern (1630-1815). Geschichte hautnah erleben — das können Besucher beispielsweise am Sonnabend um 12 und um 14 Uhr im Dom St. Nikolai. Dort nämlich wird Schauspieler Hannes Rittig in die Rolle des letzten Turmwächters schlüpfen und Marike Werner als Interviewpartnerin Rede und Antwort stehen. Anhand von überlieferten Anekdoten berichten sie vom Wohl und Wehe des Stadtkuren, wie er auch genannt wurde, dessen Amt sich mit der Gründung der Feuerwehr 1878 erübrigt hatte. Er musste nicht mehr zum Turm hinaus blasen, wenn es brannte. „Der Turmwächter hatte einen einsamen Posten, noch dazu in einem Raum, in dem es über Monate bitterkalt war“, berichtet Hannes Rittig. Noch heute kündet die winzige Türmerstube über den Domglocken von der Kargheit des Wächterlebens. Da sie für die szenische Lesung jedoch ungeeignet ist, findet die etwa 40-minütige Veranstaltung zu ebener Erde in der Turmhalle statt. Daneben haben die Gäste des Festes reichlich Gelegenheit, sich bei Mitmachaktionen zu amüsieren. Beispielsweise empfiehlt Anja Mirasch einen Besuch des Caspar- David-Friedrich-Zentrums. „Im Familienkabinett, das authentisch eingerichtet ist, wird ein Frisierstübchen eröffnet. Mit einer entsprechenden Haarlänge können sich Mädchen und Frauen Frisuren wie zu Friedrichs Zeiten stecken lassen“, rät sie. Männer, die schon immer mal wissen wollten, wie sie mit einem Backenbart aussehen, haben auch dazu Gelegenheit. Das Sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus lädt Kinder zum Mitmachzirkus ein. Das Koeppenhaus präsentiert mit dem Film „Die geliebten Schwestern“, der sich um Friedrich Schiiller dreht, erstmals zum Stadtfest ein Open-Air-Kino. Kutschfahrten führen durch die Altstadt, die Wohnungsgenossenschaft lädt zum „Blumigen Basteln“. Und natürlich offeriert auch das Pommersche Landesmuseum, in dem Friedrichs Originale zu sehen sind, Angebote zum Zeichnen, Experimentieren oder einfach nur Zuhören bei den Führungen durch die Gemäldegalerie. Wie in den Vorjahren, so Anja Mirasch, gebe es wieder eine Prämie für die Stempeljagd: An jedem der elf Veranstaltungsorte können sich Gäste einen Stempel abholen. „Wer vier Stempel vorweisen kann, erhält in der Stadtinformation eine handgeschöpfte Seife nach einem Originalrezept von Seifensieder Friedrich“, ermuntert sie zur Stempeljagd. Hergestellt hat sie übrigens Seifenmeister Bernado Neidnicht in Ferdinandshof. Die Stempelkarte — das ist zugleich der Flyer mit dem Festprogramm — gibt es auch in der Stadtinfo. Wer es sich holt, hat die Qual der Wahl. Alles zu erleben, wird kaum möglich sein. Das Nachsehen haben am Sonnabend jene Familien, die Einschulung feiern. Das sind allein in Greifswald weit über 400. Anja Mirasch bedauert das Überschneiden des Termins, allerdings feiere die Stadt nun schon traditionell das Fest am letzten Augustwochenende: „Uns war wichtig, dass wir nicht mit Großveranstaltungen in der Region kollidieren. Am 5. September, Friedrichs 241. Geburtstag, feiert Stralsund wieder die Lange Nacht des offenen Denkmals.“ Historisches Stadtfest — OZ verlost Freikarten 5x2 Freikarten stellt der Stadtmarketingverein Greifswald für das Stadtfest zur Verfügung. Eine Chance auf den Gewinn haben all jene, die folgende Quizfrage richtig beantworten können: Welchen Beruf hatte Caspar David Friedrichs Vater? A: Bäcker B: Seifensieder C: Seiler Wer es weiß, kann heute in der Zeit von 15.00-15.05 Uhr in der Lokalredaktion anrufen: ☎ 03834-793687. Bei Gewinn liegen die Freikarten in der Stadtinformation Am Markt. Das Stadtfest wird am 29. August um 11 Uhr auf dem Marktplatz eröffnet, wo auch zeitgleich der historische Jahrmarkt beginnt, dessen Stände bis 20 Uhr Besucher erwarten. Am Sonntag, 30. August, hat der Jahrmarkt von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Greifswalder Innenstadt lädt am Sonntag von 13 bis 17 Uhr zum Romantik-Shopping ein. Petra Hase

Greifswald - Historisches Stadtfest mit Musik, Anekdoten und Open-Air-Kino