Insomnale: Kunstschau mit bitterem Beigeschmack

Es ist eine Ausstellung voller Kontraste: knallige Ölgemälde und zarte Aktskizzen, eine Sandinstallation oder ein flackerndes Video — die Insomnale, die derzeit in der Greifswalder Bahnhofstraße läuft, bietet einen reizvollen Querschnitt durch die junge Kunst. 26 Studenten des Caspar-David-Friedrich-Instituts zeigen hier, was sie im vergangenen Semester geschaffen haben, noch bis morgen. „Das ist schon cool, hier mitzumachen“, sagt Lehramtsstudent Florian Rehberg, der im Malsaal in der Bahnhofstraße 46/47 eine Reihe von Sprenkel-Bildern zeigt. Als Actionpainting mit spritzendem Pinsel sind sie entstanden, nun erinnern sie an Blicke ins Universum, Bilder von fernen Galaxien. „Für mich war das vor allem eine Farbstudie“, erklärt der 24-Jährige. „Aber, dass die Leute damit auch etwas assoziieren, das zeigt doch: Man muss dem Betrachter gar nicht so viel vorgeben.“ Dass die Insomnale nicht wie früher in den Bahnhofshallen, sondern komplett im Kunstinstitut läuft, hat nicht nur organisatorische Gründe: „Wir wollen den Leuten unser Haus stärker ins Bewusstsein rufen und ihnen zeigen, was hier alles möglich ist — noch“, sagt Kunst-Dozent Nils Dicaz. Über dem Kunst-Institut schwebt seit Langem das Damoklesschwert des Stellenabbaus (die OZ berichtete): Die Professur von Felix Müller, einem von nur drei Professoren im Bereich Bildende Kunst am Institut, läuft im Herbst 2016 aus und wird voraussichtlich nicht neu besetzt. Ein Problem, das auch der Insomnale einen bitteren Beigeschmack gebe, wie Nils Dicaz sagt. Morgen wird trotzdem erstmal gefeiert: die Finissage, mit Reden, Büfett, Tanz und dem Insomnale-Kunstpreis. Eine externe Jury wählt aus. Der Preisträger gewinnt ein Arbeitsstipendium in Ahrenshoop und darf in Malmö, Klaipeda und Ahrenshoop ausstellen. sym Abschlussfest: Freitag, 17 Uhr, Bahnhofstraße 46/47 + 50 OZ

Greifswald - Insomnale: Kunstschau mit bitterem Beigeschmack