Jung und Alt vereint im Rausch der Musik

Das Honky Tonk Kneipenfestival rief zum neunten Mal in die Lokale der Stadt und Hunderte folgten. Dabei ließ das Livemusik-Angebot von Irish Folk, Rock, Blues bis hin zu Salsa-Rhythmen keine Wünsche offen und vereinte Jung und Alt in der Partyszene der Hansestadt. Während zum Startschuss um 21 Uhr eher das Publikum gesetzteren Alters die Tische und Tanzflächen bevölkerte, schunkelten zu Mitternacht auch die jungen Partygänger zu Schlager und Co. „Wir sind jede Stunde woanders“, sagte Madeleine Dinse, die mit Mann und Freunden in der Brasserie gerade ihr zweites Häkchen auf der Liste machte. „So viel musikalische Vielfalt an einem Abend gibt es nur einmal im Jahr. Wir genießen die tolle Atmosphäre bei handgemachter Musik“, schwärmte die 39-Jährige. Bereits vor 22 Uhr bildeten sich die ersten Menschentrauben vor dem Campus an der Ecke Mönchstraße/Apollonienmarkt. Die Stammgäste und Fans der Celtic-Folk-Formation Larkin sorgten für Rückstau. „Stimmung und Musik im Keller sind großartig“, sagte Carina Mielke, die sich einen Platz erobert hatte, bevor sie weiter zog. Ein paar Meter weiter im Hansekeller in der Mönchstraße wurden auch an der Abendkasse reichlich Karten an die Feierwütigen verlauft. Sitzplätze gab es längst nicht mehr, gestanden wurde bis zur Treppe, was der Akustik aber keinen Abbruch tat. Auch im Goldenen Löwen konnte man höchstens noch durchs Fenster einen Blick auf die Band erhaschen. Christine Oldag aus Anklam stolperte eher zufällig in die Partynacht. „Wir haben uns ein tolles Hotelangebot in Stralsund gegönnt und an der Rezeption gefragt, wo was los sei“, erklärte die 55-Jährige, die mit ihrer Freundin Kerstin Kummert an den Sund gekommen war. „Es hat einfach alles gepasst an diesem Wochenende. Die Veranstaltung kommt bei uns super an“, sagte sie. Julia Sternekieker kam mit ihrer Mutter und Freunden von der Insel Rügen, um sich das Festival nicht entgehen zu lassen. „Die Bands bieten für jeden Musikgeschmack etwas“, lobte die 20-Jährige. Dass sich die Generationen auf der Tanzfläche vereinten, lag für sie auf der Hand. Auch unterwegs fanden sich die Grüppchen ganz spontan zusammen. „Wir kannten uns teilweise vorher überhaupt nicht“, sagte Johanna Adam (18) in der Brasserie. „Aber unsere Gruppe ist immer größer geworden. Hier haben wir gute Musik und einen Tisch gefunden, der groß genug für alle ist.“ Wenke Büssow-Krämer

Stralsund - Jung und Alt vereint im Rausch der Musik