Kampf bei Youtube und Co: Wer hat das beste Usedom-Lied?

Ob mit dem Keyboard in den Dünen, mit dem Schlagzeug am Strand oder der Gitarre vor einem Fischerboot: Wer auf dem Videoportal „Youtube“ nach den Begriffen „Usedom“ und „Lied“ sucht, stößt auf zahlreiche Freizeitmusiker, die ihre Liebe zur Insel musikalisch äußern möchten. Vor zehn Jahren entstand das Video „Bei uns auf Usedom“ der hiesigen Partyband „Ohrwurm“. Den Titel gab es bereits Anfang der 2000er Jahre, erzählt Frontmann Gerald Mantey. „Auf einem unserer Konzerte war ein professioneller Kameramann im Publikum. Nach dem Auftritt sprach er uns an und wollte mit uns ein Video drehen. Wir ließen uns darauf ein“, erzählt der 58-Jährige. Auf 65 Seiten konzipierte der Kameramann ein Drehbuch. „Wir waren an etlichen Orten auf der Insel. Für jede Zeile gab es einen neuen Ort. Ob in den Kaiserbädern, im Schloss Stolpe oder an der Steilküste in Koserow — mehrere Tage drehten wir das Video“, erzählt er. „Wir kommen alle von der Insel und dieses Lied ist ein Liebesbeweis für unser tolles Eiland“, sagt Mantey, der das Lied auch außerhalb der Insel, beispielsweise auf Volksfesten in Ostdeutschland, spielt. „Viele Urlauber erkennen uns in anderen Bundesländern wieder und wünschen sich das Usedom-Lied“, erzählt der Musiker. Auch im US-Bundesstaat Philadelphia spielten die „drei lustigen Vier“, wie sie sich nach eigenen Angaben auch nennen, das Lied. „Dort können zwar sehr wenige etwas mit dem Titel anfangen, gefallen hat es jedoch trotzdem“, sagt Mantey. Mit einem aktuelleren Usedom-Lied präsentiert sich der Berliner Frank Wiese seit rund einem Jahr auf dem Internetportal „Youtube“. Dort schalteten bereits mehr als 32000 Zuhörer ein. „Der Usedom-Song ist Teil meiner neuen CD ‘gestrandet‘“, erklärt Wiese, der normalerweise als Versicherungsmakler in Berlin arbeitet. Der 47-Jährige kreiert seit zehn Jahren Musiktitel. „Es darf auch etwas poppiger und rockiger sein“, sagt er. „Am Strand finde ich meine kreativen Momente und kann mich musikalisch ausleben“, gesteht er. Die CD entstand in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Hardy Krischkowsky, der häufig für Solo-Auftritte auf die Insel kommt. Mit den Liedzeilen „Mit komm her ans Meer“ zieht der Heringsdorfer Herwig Schwanz die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich. „Das Video entstand im Jahr 2000. Damals gab es kaum nennenswerte Usedom- Lieder im Internet“, erzählt Schwanz. Der Musiker entschied sich für die Produktion eines Titels. „Viele Freunde und Kunden meines ehemaligen Zeitschriftenladens meinten zu mir, dass ich mich um ein Lied bemühen soll. Gesagt, getan“, erzählt der Musiker, der seit den 1970er Jahren in der Szene aktiv ist. In Zusammenarbeit mit einem Freund entstand das Lied in einem Berliner Tonstudio. Dörthe Hausmann, Geschäftsführerin der Usedomer Tourismus GmbH (UTG), deren Firma für die Vermarktung der Insel zuständig ist, begrüßt derartige Videos im Internet. „Solche Videos strahlen stets etwas Positives aus und sind gute Werbung für die Insel. Mal etwas ironischer und mal etwas witziger. Die Klickzahlen beweisen, dass die Usedom-Lieder gut ankommen“, sagt sie. Bislang habe die Insel nur ein Soundlogo, welches in Filmen und Präsentationen eingespielt wird. Ein offizielles Video sei noch zu teuer in der Produktion. „Wir müssen mit einem Titel alle Zielgruppen erreichen. Mein Wunsch wäre, dass es einen Song gibt, der vor allem junge Menschen anspricht. Es soll keine Hymne sein, aber ein Lied, das Lust auf die Insel macht. Etwas moderner halt“, erklärt UTG-Chefin Dörthe Hausmann. Hannes Ewert

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