Kling Klang und das „Hohe Haus“

Immer wieder sonntags ... lädt die Vorpommersche Landesbühne Gäste ins gelbe Theater „Die Blechbüchse“ nach Zinnowitz ein, die dann meist auch noch montags einen Abstecher ins Theaterzelt „Chapeau Rouge“ an die Heringsdorfer Promenade machen. Und gleich der erste klagt: „Fourschbar“ hat Uwe Steimle ein Resümee nach 25 Jahren überschrieben. Das er dies auf höchst humorvolle Weise tut, ist doch klar. Außerdem erklärt er noch, warum aus dem Osten das Licht kommt. Zu den Stammgästen der Vorpommerschen Landesbühne Anklam gehören „Keimzeit“. Die Band hat ihr Konzert „Auf dem Esel ins All“ beschrieben. Wie in den Vorjahren auch gibt es viel Neues und natürlich Klassiker, wie Kling Klang. „Irre ins Irrenhaus, die Schlauen ins Parlament. Selber schuld daran, wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt“, sang 1990 die Band Keimzeit. Ihr Sänger Norbert Leisegang brachte mit dieser Liedzeile den Zeitgeist auf den Punkt. Mit Carmen Maja Antoni kommt eine Schauspielerin nach Usedom, die sich auf der Insel auskennt. „Im Leben gibt es keine Proben“ heißt die Lesung der Mimin, die seit fast 60 Jahren vor der Kamera und auf der Bühne steht. Für die einen ist sie die Assistentin von Rosa Roth (Krimiserie mit Iris Berben), für die anderen die „Mutter Courage“. Sie wird am 19. Juli im Heringsdorfer Theaterzelt erwartet. Er hat den Deutschen Bundestag ein Jahr lang beobachtet und dann ein Buch geschrieben — „Das Hohe Haus“. Und nun stellt Roger Willemsen es in einer szenischen Lesung vor. Er verfolgte jede einzelne Sitzungswoche, kein Thema ist ihm zu abgelegen, keine Stunde zu spät. Er spricht nicht mit Politikern oder Journalisten, sondern macht sich sein Bild aus eigener Anschauung und 50 000 Seiten Parlamentsprotokoll. Einer, der in diesem „Hohen Haus“ noch sitzt, ist Jürgen Trittin. Der Grünen-Politiker sinnt in der Zinnowitzer Blechbüchse über Deutschland in seinem Programm „Stillstand made in Germany“. Spielplan für Chapeau Rouge und Blechbüchse unter www.vorpommersche-landesbuehne.de Claudia Winter

Heringsdorf/Zinnowitz - Kling Klang und das „Hohe Haus“