Kölner Schauspieler ließen in Reha-Klinik die Puppen tanzen

Nach einem gesunden Frühstück und mit den richtigen Freunden an der Seite können Kinder die ganze Welt erobern. Das wissen jetzt wohl auch die jüngsten Besucher, die sich gestern Nachmittag das Puppentheater in der Ostseestrandklinik „Klaus Störtebeker“ in Kölpinsee ansahen. Das Ensemble „Projekte und Theater“ reiste für die Vorstellung in der Reha-Klinik aus Köln an. Und sie hatten viel Gepäck dabei. Ein Schiff diente beispielsweise als Kulisse für das 30-minütige Stück, das nicht nur Unterhaltungswert, sondern auch einen lehrreichen Charakter besaß. „Henriettas Seereise“ nannte es sich — eine Premiere. Bislang gab es lediglich eine Generalprobe vor 80 Kindern in Köln. „Unsere jungen Besucher sollen spielerisch an die Themen Ernährung, Bewegung und Freundschaft herangeführt werden“, erklärte Grit Wesemann. Der Mitarbeiterin der Krankenkasse AOK war besonders wichtig, dass Eltern und Kinder sich das Theater gemeinsam ansehen. „Damit sie darüber reden können“, erklärte sie. Denn das passiere heutzutage immer seltener, hat Projektleiter Bernd Sürken festgestellt. Er arbeitet seit elf Jahren mit der Krankenkasse zusammen, entwickelt Präventionstheater und geht mit den Schauspielern deutschlandweit auf Tour. Manchmal entlocken die Stücke den Kindern auch brisante Geständnisse. „Wir fanden beispielsweise am Ende eines Theaternachmittages heraus, dass ein kleiner Besucher in einem Messi-Haushalt aufwächst“, verdeutlichte Sürken. Solche Geständnisse gab es gestern bei den Zuschauern in Kölpinsee nicht. Dafür aber Freude und Gelächter. „Ohne ein gesundes Frühstück ist nicht nur der Bauch, sondern auch der Kopf ganz leer“, belehrte die Puppe Jolinchen ihre Zuschauer. Drei Puppenspieler hauchten den Figuren Leben ein. In schwarzer Kleidung und mit schwarzen Mützen auf den Köpfen hielten sich Doro Egelhaaf, Joschi Vogel und Marcel Dietzold im Hintergrund und ließen im wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen. Jana Wieland (40) und Tochter Joyce (3) aus der Nähe von Berlin waren ganz angetan von den bunten Puppen und der kindgerechten Aufarbeitung der Themen. „Große Klasse“, sagte auch Ulrike Patorra (36), die Leiterin der Kinderbetreuung in der Ostseestrandklinik. Besonders, dass das Thema Freundschaft angesprochen wurde, gefiel der 36-jährigen Pädagogin. „Heutzutage ist Freundschaft unter Kindern seltener geworden. Sie konkurrieren häufig nur noch miteinander.“ Ab Freitag starten wir mit diesem Stück unsere Tournee im Rheinland. Wir vermitteln Wissen und Werte.“Bernd Sürken, Projektleiter Carolin Riemer

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