Kunstwerk: Von Schlemmin nach Klockenhagen

Das Kunstwerk, das die Gemeinde Schlemmin im Sommer 2012 vom Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst geschenkt bekommen hat, wird schon bald im Freilichtmuseum in Klockenhagen stehen. Das Werk von Max Barske — in Metall eingefasste Steine auf einem Sockel mit Metallgitter — steht bisher noch auf der Gänsewiese, dem zentralen Platz in Schlemmin. Eigentlich sollte dort auch Wasser heraussprudeln. „Der Brunnen funktioniert aber nicht richtig. Das Wasser kommt nur tröpfchenweise raus“, informierte Schlemmins Bürgermeisterin Christel Kranz (Wählergruppe Pro und Kontra) während der Gemeindevertretersitzung am Donnerstagabend. Christel Kranz hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihr das Kunstwerk nicht gefällt. „Wir haben schon ein paar tausend Euro reingesteckt, in die Elektrik und die Pumpen. Auch die Reinigung ist sehr aufwändig. Für Kinder ist das zu gefährlich. Sie können sich an dem Gitter verletzten“, berichtet die Bürgermeisterin. „Jetzt will Klockenhagen das Ding haben. Deshalb geben wir es ab.“ Schon lange hegt Christel Kranz den Wunsch den alten, abgedeckten Brunnen wieder hochzuziehen und in Betrieb zu nehmen. „Es gibt da so viele Möglichkeiten. In Rostock gibt es einen Brunnenbauer, der auch den Bernsteinbrunnen in Ribnitz gestaltet hat. Im Sommer könnten die Kinder dann dort am Brunnen spielen.“ Die Bürgermeisterin hofft nun auf Fördermittel. „Wir haben eine neue Förderperiode. Da werden Projekte im Ortskern gefördert. Unsere Chancen stehen also nicht schlecht, schließlich ist die Gänsewiese der zentrale Ort in Schlemmin.“ Bei einer Zusage könnte das Projekt zu 90 Prozent gefördert werden. Dabei sei die Inbetriebnahme des alten Brunnens nur ein Teil. Insgesamt soll die Gänsewiese neu gestaltet werden. Ein neues Bord für den Weg wurde bereits gelegt. „Die Gänsewiese soll wieder zum Ortsmittelpunkt werden“, erklärte Christel Kranz. Ohne Fördermittel kann die Gemeinde das Projekt allerdings nicht stemmen. Das wurde klar, als während der Sitzung der Haushaltsplan 2015 vorgestellt wurde. Zwar hat die Gemeinde im Finanzhaushalt 4400 Euro mehr Einnahmen als Ausgaben, dennoch gebe es wenig Spielraum. Mehr als 220000 Euro Steuereinnahmen stünden rund 170000 Euro Umlagen, unter anderem Kreis-, Amts- und Schulumlage, die die Gemeinde zahlen muss, gegenüber. „Da bleiben gerade einmal 50 000 Euro für alle pflichtigen Aufgaben“, erklärte Rita Rohde, Leiterin des Sachgebiets Haushalt der Stadt. So sei die Kreisumlage von 39,9 Prozent im Jahr 2011 auf knapp 48 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. „Die Situation ist katastrophal. Das geht ja nicht nur uns so. Ich bin gespannt, was sich Herr Caffier noch so alles ausdenkt. Die Kreisumlage steigt immer mehr und wir wissen nicht, wo wir das Geld hernehmen sollen“, sagte die Schlemminer Bürgermeisterin. Kunst am Wanderweg 2012 hat der Tourismusverband Fischland-Darß- Zingst der Gemeinde Schlemmin das Kunstwerk von Max Barske zur Verfügung gestellt. Es wurde auf den zentralen Platz des Ortes, der Gänsewiese, aufgestellt. Das Kunstwerk war Teil des Projektes „Kunst am Wanderweg“. Finanzielle Unterstützung gab es vom ehemaligen Landkreis Nordvorpommern. Er stellte Fördermittel in Höhe von 9000 Euro zur Verfügung. Zu dem Kunstprojekt des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst zählt unter anderem auch eine Skulptur vom Barther Tobias Bork, die vor dem Recknitztal-Hotel in Marlow aufgestellt wurde. Anika Hoepken

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