Märchenhafter Beginn des Bergener Konzertsommers

Der Konzertsommer 2015 an Sankt Marien zu Bergen wird namenlos sein. Die diesjährige Vielfalt, die das Programm bietet, sei nur schwer in ein Thema einzuordnen, sagen der Kreiskantor Frank Thomas und sein Assistent Jan Thürmer übereinstimmend. Die Palette reicht von Jazz über Harfenklänge bis hin zum großen Philharmonischen Konzert. Gleich zu Beginn am Mittwoch kommender Woche wird es eine Premiere geben: Vor der traditionellen Eröffnung mit Orgelmusik durch Frank Thomas wird Susanne Söder-Beyer um 18.15 Uhr Märchen erzählen. Sie tritt im Rahmen des Rügener Märchensommers auf und wird auch während des Konzerts zwischen einzelnen Musik-Stücken fabelhafte Geschichten erzählen. Am 5. August wird die Kombination aus Literatur und Musik noch einmal zu erleben sein, dann mit der Erzählerin Elvira Miessner und dem Leipziger Kammerchor Canzonetta unter der Leitung von Gudrun Hartmann. Die weiteste Anreise hat in diesem Bergener Konzertsommer vermutlich Izumi Ikeda. Der Organist aus Japan hatte bereits vor einigen Jahren in der Bergener Marienkirche ein Konzert gegeben und wird diesmal mit seiner Tochter Mitsiko, einer Sopranistin, Werke von Bach bis Reger interpretieren. Gespannt sein dürfen die Musikfreunde der Insel auch auf das dänische Morten-Kargaard-Septett, das am 19. August zu Gast ist. Für einen besonderen Höhepunkt sorgen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Sie haben gemeinsam mit dem Freundeskreis für Musik an der Sankt-Marien-Kirche den weltberühmten Dresdner Kreuzchor nach Bergen eingeladen. Am 12. Juli werden die Sänger ein A-capella-Konzert in der Bergener Kirche geben. Über „Besuch“ aus der Heimat freut sich am 26. August Kantor Frank Thomas. Der Sänger Gunther Emmerlich wurde in Thomas‘ Heimat, dem thüringischen Eisenberg geboren. „Er spielte da ganz früher Saxophon in seiner ersten Band“, erzählt der Rügener Kreiskantor aus dem Lebenslauf des bekannten Musikerkollegen. Den hatte Frank Thomas schon im vergangenen Jahr auf die Wunschliste der Gäste in der Sommerkonzertreihe gesetzt und freut sich umso mehr, dass für dieses Jahr eine Zusage kam. Neu im „Geschäft“ ist das Jarret- Jazz-Quartett. Die jungen Leute aus Greifswald gewannen im vergangenen Jahr in Neubrandenburg den Skoda-Jazz-Preis. Frank Thomas, der sie als geladener Gast dort erlebte, war begeistert und buchte sie gleich für den diesjährigen Konzertsommer. Den Schlusspunkt werden die Bergener in diesem Jahr mit einem musikalischen Großereignis setzen: Zusammen mit dem Philharmonischen Festival-Orchester aus dem polnischen Posen und verschiedenen Solisten führt die Kantorei an Sankt Marien Franz von Suppés „Missa pro defunctis“ (Messe für die Verstorbenen) auf. „Seit Jahresbeginn proben wir für das Requiem, das sehr anspruchsvoll ist“, sagt Frank Thomas. Die Noten für das relativ unbekannte Stück des Kompinisten hatte ein Kollege vor Jahren aufgetrieben. Suppé, bekannt durch die „Leichte Kavallerie“, verlangt darin den Stimmen der Sänger alles ab. Seltenheitswert hat die Aufführung ohnehin: Eine Requiem-Vertonung war in den zurückliegenden Jahren in Bergen nicht zu erleben. Seit Jahresbeginn proben wir für das Requiem.“Frank Thomas, Kantor an der Marienkirche Bergen Maik Trettin

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