Mit Gregorianika „In Medias Res“

Es wurde sehr eng im Gustav-Adolf-Saal der Kulturkirche St. Jakobi, als am Donnerstagabend der Chor Gregorianika sein aktuelles Album „In Medias Res“ im Rahmen der Nobile-Tour vorstellte. Vor dem Saal bildete sich eine lange Schlange von Wartenden, für die eigentlich gar kein Sitzplatz mehr vorhanden war. Die Veranstalter zeigten sich jedoch flexibel und erweiterten die Bestuhlung, so dass der Auftritt der Sänger in Mönchskutten nur um einige wenige Minuten hinausgezögert werden musste. Dann wurde es still im Gustav-Adolf-Saal, und der Männerchor schritt andächtig im Kerzenschein auf die Bühne und sang ein ergreifendes „Kyrie eleison“ (Herr, erbarme Dich). Es folgten Lieder im sogenannten neo-gregorianischen Stil, die modern, aber zeitlos arrangiert wurden. Das Publikum zeigte sich völlig begeistert und bekam für den Nachhauseweg noch eines der wohl berühmtesten deutschen Wiegenlieder zu Gehör. „Guten Abend, gut‘ Nacht“ — textlich verfasst von Clemens Brentano und von Johannes Brahms vertont — rührte das Publikum an und erntete tosenden Beifall. 2002 lernten sich die sieben Männer des Chores während ihrer klassischen Gesangsausbildung am Konservatorium Lemberg in der Ukraine kennen und entdeckten ihre gemeinsame Gesangs-Leidenschaft. Seit 2005 gibt Gregorianika europaweit Konzerte. Der atemberaubend reine Gesang wird durch die außergewöhnliche Akustik in Kirchen, Höhlen und Klöstern besonders hervorgehoben. Gerade die schlichte Präsentation in Verbindung mit der mystischen Atmosphäre entführt die Zuhörer in längst vergangene Zeiten. Geprägt durch die tiefe Spiritualität zeigt der Chor, dass die klassische Gregorianik auch heute noch faszinierend ist. cr

Stralsund - Mit Gregorianika „In Medias Res“