Mit Witz und Charme zwischen Folk, Jazz und Heavy Metal

Der Australier Tim McMillan, Experte des sogenannten Fingerstyle, einer speziellen Spieltechnik auf der Gitarre, gastierte nach mehrmonatiger Tournee durch Italien und Portugal am Dienstagabend in der Greifswalder Kulturbar. Mit dabei aus der ansonsten vierköpfigen Band war die Violinistin Rachel Snow. In eine feste musikalische Richtung ließ sich das nicht einsortieren, was die beiden Musiker von Down Under zum Besten gaben: irgendetwas zwischen Folk, Jazz und Heavy Metal — gleichwohl ohne E-Gitarre. Handgemacht und sehr virtuos. Neben eigenen Stücken spielten sie auch Cover von Toto, Kylie Minogue und Depeche Mode, denen die Spielweise von Tim McMillan aber ein völlig neues Gewand verlieh. Zwischen den Stücken erzählte der 35-Jährige, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt, unterhaltsame Geschichten von seinen Tourerlebnissen und den Schwierigkeiten eines Australiers in Deutschland. Er sprach „Denglisch“, einen Mix aus Deutsch und Englisch, da sein Deutsch noch etwas „ungünstig“ sei, wie er zerknirscht zugab. Das überwiegend studentische Publikum hatte viel Spaß damit und erfreute sich an Anekdoten, wie jener vom Treffen mit Angela Merkel oder der Begegnung mit seinem musikalischen Idol Al DiMeola. Der Star war auch schon Gast der Eldenaer Jazz Evenings. Den nächsten Auftritt bestreitet McMillan morgen Abend bei einem Festival in Berlin, bevor er für eine Weile die ganz großen Bühnen betritt und als Gitarrist mit der bekannten Rockband Ugly Kid Joe auftritt. Hendrik Roggemann

Greifswald - Mit Witz und Charme zwischen Folk, Jazz und Heavy Metal