Neu bei Barther Orgeltagen: Ein Meisterkurs für Organisten

Konzerte, Vortrag und Exkursion — das sind die Schwerpunkte der heute beginnenden 14. Buchholz-Orgeltage in der evangelischen Marienkirche von Barth. Fünf Tage lang dreht sich alles um die 194 Jahre alte Orgel der St.-Marienkirche — bis zum 25. August. Zum Auftakt ist heute eine „Lange Nacht der Orgel“ geplant, teilte Hiltrud Uphues, Vorsitzende des Fördervereins Barther Kirchenmusik, mit. Neben musikalischen würden kulinarische Köstlichkeiten geboten. Für den musikalischen Part sorgen ab 20 Uhr der Saalfelder Organist Andreas Marquardt, anschließend die Dresdner Altistin Britta Schwarz und der Lübecker Konzertorganist Prof. Arvid Gast. Dazu erwartet die Besucher in der nördlichen Turmseitenhalle ein Imbiss. Erstmals warten die Barther Orgeltage mit einem Meisterkurs auf. Musikstudenten, Diplommusiker und nebenamtliche Organisten haben hier die Möglichkeit, Orgelunterricht bei Arvid Gast zu nehmen. In drei Unterrichtseinheiten können die Teilnehmer ab heute mit dem Dozenten Werke der Orgelliteratur Johann Sebastian Bachs und der Deutschen Romantik bis Liszt erarbeiten. Am Sonntagabend werden die Teilnehmer des Meisterkurses dann die erarbeiteten Orgelwerke in einem Abschlusskonzert präsentieren. Zu einem Vortrag über die „Geheimnisse der Buchholz-Orgel“ wird morgen eingeladen. Unter dem Titel „Universum Orgel — der Weg von der Klaviatur zur Pfeife“ wird der Dresdner Orgelbauer Kristian Wegscheider die Geheimnisse ab 19 Uhr im Niederdeutschen Bibelzentrum preisgegeben. Die traditionelle Exkursion führt am 24. August zu den historischen Orgeln in Bad Doberan, Rerik und Russow. „Die erste Orgel, die besichtigt wird, steht im Münster Bad Doberan“, erklärt Hiltrud Uphues. Das Instrument wurde 1980 von der Firma Schuke erbaut und wird von Hauskantor Matthias Bönner präsentiert. Wer mitfahren möchte, kann sich noch beim Förderverein unter ☎ 03 8231/777031 melden. Die Orgeltage, zu denen seit 2002 immer Ende August nach Barth eingeladen wird, sind nach den Berliner Orgelbauern Johann Simon Buchholz und dessen Sohn Carl August benannt. Die am 31. August 1821 geweihte Orgel in der St.-Marienkirche ist mit ihren 2939 Pfeifen und 42 Registern eines der größten in Deutschland erhaltenen Instrumente der Berliner Orgelbauer. Die Register sind später auf 50 erweitert worden. Die Barther Orgel ist den Angaben zufolge bis heute in ihrem frühromantischen Klangbild unverfälscht erhalten geblieben. Sie konnte von Zerstörung und Umbauten im Sinne des jeweils herrschenden Zeitgeschmacks nahezu verschont bleiben. Mehr als 90 Prozent gelten an ihr als originale Substanz. Die Prospektpfeifen musste die Kirchgemeinde im ersten Weltkrieg für Rüstungszwecke abgeben. Sie waren später durch billige Zinkpfeifen ersetzt worden. Heute weist die Orgel wieder den hochwertigen Zinnpfeifen-Klang auf. • Internet: www.ev-kirche-barth.de Die 14. Buchholz-Orgeltage im Überblick Heute: 20 bis 23 Uhr: Lange Nacht der Orgel — mit Britta Schwarz, Arvid Gast und Andreas Marquardt Morgen: 9 Uhr: Meisterkurs; 12 Uhr: Orgelführung; 14 Uhr: Meisterkurs; 19 Uhr: Vortrag im Niederdeutschen Bibelzentrum Sonntag: 10 Uhr: Festgottesdienst; 11 Uhr: Meisterkurs; 20 Uhr: Abschlusskonzert mit Teilnehmern des 1. Meisterkurses Orgelliteratur Montag: 9 Uhr: Exkursion zu historischen Orgeln in Bad Doberan, Rerik und Russow (ab Bushaltestelle Hafenstraße) Dienstag: 11.30 Uhr: Orgel-Punkt — Meditation mit Text und Musik; 20 Uhr: Orgelkonzert Jan Dolezel (Würzburg) Anmeldungen für die Orgelführung und Exkursion bis heute unter ☎ 038231 / 77 70 31 Detlef Lübcke

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