Neue Plakatausstellung in der Volkshochschule

Eine neue Plakat-Ausstellung unter dem Thema „Der Weg zur deutschen Einheit“ wird am Dienstag, dem 1. September, in der Volkshochschule, Tribseeser Chaussee 4, eröffnet. Um 11 Uhr sind Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule „Robert Koch“ im Haus und absolvieren zwei Unterrichtsstunden. Um 13 Uhr wird innerhalb dieses Projekttages der Fotograf Siegfried Wittenburg erwartet. Wittenburg ist einer der bekanntesten Fotografen und wird Einblicke in das Leben der ehemaligen DDR geben. (Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung wird aber gebeten, ☎ 038326/80020). Wittenburg ist ausgebildeter Funkmechaniker und bildete sich selbst in Fotografie weiter. 1981 hatte er seine erste Ausstellung, die, obwohl sie unmittelbar zensiert wurde, noch lange in der Öffentlichkeit wirkte. 1982 begann er ehrenamtlich die künstlerische und organisatorische Leitungstätigkeit im Fotoklub „Konkret“. 1986 bekam er dort Hausverbot, weil er sich weigerte, einem SED-Zensurwunsch nachzukommen. Wittenburgs Schwarz-Weiß- Aufnahmen bildeten die bedrückende Realität des DDR-Alltags subtil ab. Er wurde auch von sieben inoffiziellen Mitarbeitern der Staatssicherheit ausspioniert. Dem Partei- und Staatsapparat passten offensichtlich die „Kritischen“ Fotos von tristen Neubausiedlungen und verfallenen Altstädten nicht, weil sie nicht den allgemeinen Propagandadarstellungen entsprachen. Siegfried Wittenburg ist heute europaweit als Fotografiker, Fotodesigner, Bild- und Textautor sowie Projektentwickler für visuelle Kommunkation sowie Herausgeber tätig. Die Ausstellung in der Volkshochschule ist bis zum 9. Oktober zu besichtigen. OZ

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