Neuer Schwung für den alten Jugendklub

Der Jugendklub Niepars hat seine besten Zeiten hinter sich. Vielleicht aber auch vor sich. Fenster und Wände weisen Risse auf, und das Inventar ist immer noch dasselbe wie vor 15 Jahren. Selbst von den vier Toiletten ist nur noch die Hälfte nutzbar. Kein Wunder also, dass auch die Besucherzahlen stetig abnahmen. Aber das könnte sich bald ändern. Junge Leute aus der Gemeinde haben sich jetzt die Wiederbelebung des Jugendklubs auf die Fahnen geschrieben. Mit dabei ist auch der 18-jährige Nico Hoff. „Ich selbst bin als Kind oft hier gewesen und kann mich noch erinnern, wie voll der Raum damals immer war“, sagt der angehende Erzieher. Doch nach und nach verschwanden die Jugendlichen, was auch mit einem ständigen Betreuerwechsel zu begründen ist. „Wir wollen das, was wir selbst noch kennenlernen durften, auch an die Jüngeren weitergeben“, meint die inzwischen 23-jährige Laura Foth. Mit den Sozialpädagogen Julia Reinhardt und Ingo Felgenhauer vom Kreisdiakonischen Werk haben sie Betreuer, die hinter den Ideen stehen. „Es gibt so viele Jugendliche, die sich einbringen wollen. Diese Tatsache nicht zu nutzen, wäre einfach schade“, sagt Julia Reinhardt. Gemeinsam haben sie ein Konzept entwickelt, das sie in der letzten Gemeindevertretersitzung auch an Bürgermeisterin Bärbel Schilling herangetragen haben. So soll der Jugendklub nach einer Frischekur auch täglich mit Leben gefüllt werden. Dienstags und donnerstags sind die regulären festen Tage der beiden Betreuer, die den Kindern und Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die jungen Leute haben aber bereits ihre Vorstellungen, wie auch die anderen Tage gestaltet werden können. „Ich würde zum Beispiel jüngeren Schülern bei den Hausaufgaben helfen“, erzählt Annelie Korthase. „Es gibt aber auch einzelne Senioren, die gerne einen Tag in der Woche mit Kindern basteln, backen oder kochen würden. Auch für eine Keramik AG gibt es eine Interessentin“, erklärt die 16-Jährige. Angedacht ist, dass es feste Termine für generationsübergreifende Projekte gibt, an anderen Tagen bleibt die Jugend unter sich. Der Freitag ist dann wiederum für die älteren Jugendlichen zum ruhigen Wochenausklang mit Film- oder Spielabenden reserviert. Auch für junge Mütter soll ein Treffpunkt geschaffen werden. Dafür müssen aber die Bedingungen stimmen. „Der Bodenbelag muss erneuert werden, und wir bräuchten eine neue Küche und Toiletten“, zählt Julia Reinhardt die gröbsten Mängel auf. Jetzt hoffen die jungen Leute darauf, dass ihr Anliegen im Gemeindehaushalt Berücksichtigung findet. „Wir sind angetan von den Aktivitäten und tollen Ideen. Man merkt, dass da Feuer hinter steckt, möge es auch lange glühen“, meint Bürgermeisterin Bärbel Schilling. Verbindliche Zusagen über finanzielle Zuwendungen können jedoch erst gemacht werden, wenn der Gemeindehaushalt beschlossen ist. Die Jugendlichen würden lieber heute als morgen tätig werden. „Ich möchte am liebsten gleich den Hammer schwingen“, bestätigt Laura Foth voller Enthusiasmus. Denn die Mädchen und Jungen sind durchaus bereit, ihren eigenen Beitrag zu leisten. Für den 21. Februar hat die Jugendklub-Initiative einen Tag der offenen Tür geplant, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. „Die Einwohner können sich umschauen und es wird Angebote für Kinder geben“, sagt Laura Foth. Mit dem Erlös aus dem Verkauf selbstgebackenen Kuchens und Spenden, wollen die Jugendlichen dann einen Grundstein für die Renovierung legen. „Vielleicht findet sich so ja auch ein Unternehmen, das neue Toiletten und Waschbecken spendieren könnte“, hofft Julia Reinhardt auf interessierte Gäste, die bereit sind, die Ideen der jungen Leute zu unterstützen. Initiative will Ideen der Gemeinde vorstellen Mit einem Tag der offenen Tür am 21. Februar möchte die Jugendklub-Initiative ihre Ideen vorstellen. Für die Kinder wird es dann Bastelangebote geben, und mit Kuchen soll Geld für die notwendigsten Renovierungsarbeiten eingenommen werden. Nach dem Wunsch der Jugendlichen soll der Jugendklub ein Ort der Begegnung für alle Gemeindemitglieder werden. Dafür sind spezielle Aktionen geplant, bei denen Jung und Alt gemeinsam basteln oder backen. J üngere Schüler sollen Hausaufgabenbetreuung finden, Jugendliche einen Rückzugsort zum gemeinsamen Entspannen unter Gleichgesinnten. Es gibt so viele Jugendliche, die sich einbringen wollen. Diese Tatsache nicht zu nutzen, wäre einfach schade.“Julia Reinhardt, Sozialpädagogin Wenke Büssow-Krämer

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