Nur mit dem Besten zufrieden

Mit Josef Heina wird morgen eine Grimmener Musiklegende 80 Jahre alt. Die OSTSEE-ZEITUNG und viele Weggefährten gratulieren und erinnern sich an gemeinsame Momente mit dem Jubilar zurück. „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Was bereits Friedrich Nietzsche Zeit seines Lebens im 19. Jahrhundert empfand, könnte auch als Lebensmotto von Josef Heina gelten. Wie kein Zweiter prägte er von 1969 und über 30 Jahre lang das Geschehen im Jugendblasorchester. „Ohne Josef Heina würde es das Jugendblasorchester (JBO) in seiner heutigen Größe und Qualität nicht geben“, ist sich Bernd Kunze, Vorsitzender des Vereins, sicher. „Josef ist und war die Zuverlässigkeit in Person und ein musikalischer Partner, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann“, findet Hans-Joachim Praeckel. Der heutige Leiter der Grimmener Blasmusik lernte als Schüler das musikalische Handwerk bei Josef Heina und wurde später die „rechte Hand“ seines ehemaligen Lehrers. Der morgen 80-Jährige wird in den 1970er-Jahren und bis ins neue Jahrtausend hinein das „Herz“ des Orchesters. Hunderte junge Leute genießen in den verschiedenen Jahrzehnten seine musikalische Ausbildung und seine Art, Musik zu leben. „Er ist eine unglaubliche Respektsperson, die nichts dem Zufall überlässt“, beschreibt sein ehemaliger Schüler Matthias Trost und erklärt: „Beim ersten Treffen wurde man von ihm kurz gemustert und anschließend bekam man gesagt, welches Instrument zu einem passt.“ Dies mag ziemlich streng und wenig spaßig klingen, aber einem Mann wie Josef Heina vertraut man einfach. „In Sachen Musik ist er ein Perfektionist. Er ist überaus genau und gibt sich nur mit dem Besten zufrieden“, weiß einer seiner ersten Schüler, Hartmut Dillner. „Dies konnte natürlich sehr anstrengend sein, wenn man immer und immer wieder das gleiche Stück wiederholte. Jedoch sprach der Erfolg für ihn“, erklärt Dillner weiter. Besonders facettenreich sind auch die Launen des Dirigenten. „Er konnte bei einer Probe innerhalb von 15 Minuten zehn verschiedene Stimmungen transportieren“, erinnert sich Frank Simanowski zurück. Unvergessen seine täglichen Zugfahrten, die der in Stralsund lebende Dirigent auf sich nahm. In einer Jubiläumsbroschüre aus dem Jahre 2001 heißt es: „Die Züge in Richtung Stralsund fahren erst ab, wenn Herr Heina zugestiegen ist.“ Was sehr spaßig aufgeschrieben ist, zeigt aber nur, wie sich Heina für seine Grimmener Musiker aufopferte. „Er nahm so oft den Spätzug und musste dann zum Bahnhof eilen. Aber eine Probe früher zu beenden, kam für ihn nicht in Frage“, sagt Anne Klähn, eine seiner Schülerinnen. „Er ist auf seinem Gebiet ein absoluter Fachmann, was unzählige Arrangements belegen. Was er für die Stadt Grimmen und unzählige Generationen von Schülern geleistet hat, ist ganz einfach nicht in Worte zu fassen“, findet sein Nachfolger Volkmar Doß. Raik Mielke

Grimmen - Nur mit dem Besten zufrieden