Per Bus zur Stralsunder Bühne

Der Ansatz ist simpel: Das Theater Vorpommern will seine Gäste dort abholen, wo sie sind. Dafür hat es fünf Buslinien eingerichtet. Von Sassnitz, Niepars, Grimmen, Bad Sülze und Ribnitz führen diese sternförmig zu drei Vorstellungen im Stralsunder Haus des Theaters Vorpommerns. Den Auftakt macht am Sonnabendnachmittag das Ballett Vorpommern mit Ralf Dörnens Märchenaufführung „Die Schöne und das Biest“. „Der Bettelstudent“ und die „Komödie im Dunkeln“ werden im Januar und Februar 2015 folgen. Mit den drei Testläufen soll der Start gelingen. „Nach der Einführungszeit wollen wir ihn dann auch für ganze Abonnements anbieten“, sagt Intendant Dirk Löschner. Seit langem funktioniere dieser Service auf Rügen fürs Theater Putbus. „Es ist eine Notwendigkeit“, meint Hans Heuer. Denn nur so kommen Menschen in einem Flächenland, wie Mecklenburg-Vorpommern, in den Genuss von Kultur, sagt der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Theaters. Alle, die kein Auto haben, seien auf den Bus oder die Bahn angewiesen. Der öffentliche Nahverkehr ermögliche zwar die Hin-, kaum aber Rückfahrten. In diesem Jahr war die Entwicklung und der Aufbau eines Busliniensystems ein Schwerpunkt von Heuers Arbeit. In Grimmen startet der Bus in Südwest und fährt über Bartmannshagen (Krankenhaus), Willerswalde, Bremerhagen, Wilmshagen, Reinkenhagen (Dorf), Miltzow (Bahnhof), Reinberg (Schule) und Brandshagen nach Stralsund. Die Rückfahrt erfolgt nach der Aufführung um 18.30 Uhr. Die Bestellung der Karten erfolgt über die Greifswalder Theaterkasse (☎ 03 83 4 / 57 22 22 4) oder das Büro der Öffentlichkeitsarbeit (☎ 03834/57 22 260). Bezahlt werden die Tickets (21,90 Euro für alles) beim Einsteigen beim Busfahrer.„Es ist super“, begrüßt Ralf Dörnen diese publikumsfreundliche Initiative. Aus seiner Sicht war dieser Schritt überfällig. Der Direktor des Balletts hofft, dass viele ihn nutzen werden. Die Wahl seines Märchenballetts „Die Schöne und das Biest“ als Premierenstück des neuen Liniensystems sei für Tanzliebhaber eine Chance. Denn es ist eine der letzten Gelegenheiten, sich das Werk anzusehen, bevor es aus dem Spielplan ausscheidet. In einem Jahr gibt es die Wiederaufnahme vom „Nußknacker“. Uwe Roßner

Grimmen - Per Bus zur Stralsunder Bühne