Pommersche Kunstauktion erstmals in Greifswald

185 Kunstwerke aus 140 Jahren pommerscher Kunstgeschichte kommen am 5. September im Pommerschen Landesmuseum unter den Hammer. Denn zum ersten Mal findet die Pommersche Kunstauktion des Koserower Kunstsalons in Greifswald statt. Für Ralf Waschkau, den Inhaber des Kunstsalons und Organisator der Auktion, ist es ein Jubiläum: Es ist die zehnte Versteigerung von Kunst aus Pommern. „Ich habe mich bewusst für die Hansestadt entschieden, denn hier gibt es ein noch deutlich interessierteres Publikum als auf Usedom. Ich hoffe deshalb auf eine rege Beteiligung beim Bieten“, sagt der Kunstsammler. Zwar habe er sich mit seinem Kunstsalon auf Usedom auf einem umkämpften Markt etablieren können, doch „der Reiz des Neuen ist längst verflogen“, so Waschkau. Rekordzuschläge bei den Auktionen und Umsatzsteigerungen von bis zu 100 Prozent gehören längst der Vergangenheit an. Waschkau hatte vor ziemlich genau zehn Jahren seinen „Koserower Kunstsalon“ auf der Insel Usedom eröffnet. Von Anfang an widmete er sich dabei der regionalen Kunst von den Anfängen der Freilichtmalerei um 1880 bis zur Gegenwart. Anfangs veranstaltete Waschkau nur Ausstellungen, 2008 gab es erstmals eine Kunstauktion. Für die Jubiläumsveranstaltung in wenigen Tagen in der Museumsstraße — „ein besonderer Rahmen war mir wichtig“ — hat der Kunstexperte einzigartige Werke im Angebot. Das Top-Los und zugleich älteste Werk ist das Gemälde „Hiddenseelandschaft bei Vollmond“ von August Bromeis aus dem Jahr 1875. Es wird mit 12000 Euro als Anfangsgebot aufgerufen. „Weitere Höhepunkte sind ganz sicher die Ölmalereien von Manfred Böttcher, Otto Niemeyer-Holstein, Manfred Kastner, Vera Kopetz, Otto Manigk, Gustav Wimmer und Walter Womacka, eine Bronzeskultur von René Graetz oder ein großformatiger Fischerteppich. Der Entwurf stammt von Rudolf Stundl“, erklärt Ralf Waschkau. Als Reminiszenz an den Veranstaltungsort hat er auch einige Werke von Künstlern mit dabei, die in Greifswald gelebt, gewirkt oder gelehrt haben. Dazu gehören Harald Hakenbeck, Wolfgang Frankenstein und Armin Münch. „Ich habe mich immer bemüht, dass Einlieferer attraktive Kunstwerke zu marktgerechten Konditionen in die Auktion geben“, betont er. Der Veranstalter hofft bei der Auktion im Pommerschen Landesmuseum zudem auf einen besonderen Zuschlag: „Während der bisherigen Versteigerungen fiel insgesamt 971-mal der sprichwörtliche Hammer. Ich rechne deshalb am 5. September mit dem 1000. Zuschlag. Der Bieter bekommt eine Extra-Überraschung“, verspricht der Koserower. Alle zu versteigernden Werke können auf Usedom vorbesichtigt werden. Zwei Tage vor der Auktion besteht dann noch die Möglichkeit, 20 ausgewählte Exponate aus dem Aufgebot exklusiv im Pommerschen Landesmuseum zu betrachten. Am Veranstaltungstag selbst kann sowohl vor Ort als auch per Telefon mitgeboten werden. Der Eintritt zur Auktion ist frei. Cornelia Meerkatz

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