Rockiger Sonderzug mit Pankow

Eigentlich war es wie immer. Die Gäste tanzten ausgelassen und sangen altbekannte Songtexte lauthals mit. Die Stimmung beim Liveauftritt von Pankow war also bestens. Ein gelungener Konzertabend. Heißer Rock, viel Spaß und gutgelaunte Zuhörer. Außerdem ging es am Freitagabend in der Kulturschmiede fast familiär zu. Man kennt sich, man mag sich, Band und Publikum bilden eine große Gemeinschaft. Es war unübersehbar: Pankow hat auch in Stralsund eine treue Fangemeinde. Und André Herzberg fasziniert immer noch mit seiner charismatischen Stimme und seiner starken Ausstrahlung von der Bühne herab. Gewohnte, ausdrucksstarke Posen inbegriffen, die sein Publikum so liebt. Und doch war auch alles anders. Mehr als dreißig Jahre Musikgeschäft und unzählige Livekonzerte sind an den Rockbarden nicht spurlos vorübergegangen. Es fehlte hier und da an früherer Strahlkraft, an musikalischer Power, bisweilen an Präzision und musikalischen Feinheiten. Verlässliche Professionalität ersetzte das Feuer ehemals wilder Zeiten. Die verdienten Rocker sind in die Jahre gekommen. Auch das war am Freitagabend unübersehbar. Was das euphorisch feiernde Publikum allerdings zu keiner Zeit anfocht. „Wir sind eben zusammen gealtert“, meinte dann auch ein begeisterter Zuhörer in tiefer Verbundenheit. Echte Fans lassen sich von solch Kleinigkeiten nicht beeindrucken und stehen zu ihrer Band. Das ist auch gut so. Selbst wenn die Schmiede längst nicht so prall gefüllt war wie bei früheren Konzerten. Die Fans aber, die Pankow erleben wollten und hautnah erlebten, bekamen bewährte Kost, großartige Musik, in der schöne Erinnerungen und manch reizvolle Lebenserfahrung mitschwingen. Bernd Hinkeldey OZ

Stralsund - Rockiger Sonderzug mit Pankow