Romantik ist spirituell. Romantik ist andererseits pralles Leben. Das konnten die 120 Besucher beim Ausklang des Ribnitzer Orgelsommers am Mittwochabend in der Marienkirche hören. Es mag ungewöhnlich sein, ein Orgelsommer-Konzert mit fünf Sängern zu gestalten. Andererseits zeigt es auch die Vielseitigkeit dieser Veranstaltungsreihe, die es in diesem Jahr zum 21. Mal gab.
Gestaltet wurde das Abschlusskonzert vom Ensemble Adorabili. Gebildet wird es von Maximilian Hohmann und Florian Knaack (beide Tenor), Friedrich Praetorius und Georg Schütze (beide Bariton) sowie Jakob Eberlein (Bass). Die Ursprünge von Adorabili liegen im Leipziger Thomanerchor. Da lag es nahe, die Liederauswahl entsprechend zu gestalten.
Der erste Teil des Konzertes beinhaltete geistliche Musik der Romantik, vorwiegend von Thomaskantoren geschrieben, ob Ernst Friedrich Richter oder Erhard Mauersberger. Teil zwei des Konzertes ließ die Romantik in anderer Weise erklingen, mit weltlichen Liedern, auch über Wein, Weib und Gesang – von Robert Schumanns „Minnesänger“ bis „Die Thräne“ von Franz Xaver Witt.
Niemeyer, Robert