Tag der goldenen Kehlen in Greifswald

Rund 600 Sänger aus Mecklenburg-Vorpommern trafen sich am Sonnabend in Greifswald. 19 Chöre wetteiferten beim parallel laufenden Landeswettbewerb in neun Kategorien. Zwei qualifizierten sich zum Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar. Einer davon ist der Kinderchor des Goethe-Musikgymnasiums Schwerin. Überaus glücklich war auch Daniel Arnold. „Die Spannung bleibt“, so der Leiter des Kinderchores der Rostocker Singakademie. Dieser errang nicht allein einen zweiten Platz. Die Jury erkannte der packenden Sängerschar eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Weimar zu. Allerdings als Nachrücker für einen dann andernorts verhinderten Chor. „Wir freuen uns über diese Option“, so der 35-Jährige. In jedem Falle nehme sein Chor viel positive Energie aus Greifswald mit. Drei verschiedene Musikepochen umfasste das Pflichtprogramm. Zu den Vorgaben gehörte auch ein Volkslied. Die Qualität des Auftritts, die Textdeutlichkeit und die Interpretation gehörten mit zu den Wertungspunkten der insgesamt acht Mitglieder der beiden Jurys. „Es ist spannend, wie sich die Chorszene entwickelt. Deren sich herausbildender Jugendbereich ist sehr interessant und vielfältig“, sagte der Greifswalder Universitätsmusikdirektor (UMD) Harald Braun als Präsident des Chorverbandes Mecklenburg-Vorpommern. „Hierzulande gibt es eine respektable Bandbreite an Chören“, bestätigte Ekkehard Ochs als Vorsitzender des Landeschorausschusses MV. „Wir hatten wundervolle Bedingungen“, bilanzierte Olaf Kerkau als Präsident des Landesmusikrates über Greifswald als diesjährigen Austragungsort. Auf 2014 freue er sich bereits. Dann werde „Jugend musiziert“ in der Universitäts- und Hansestadt stattfinden. DREI FRAGEN AN 1Wie steht es um das Singen in unserem Bundesland? Es gibt ein große Vielfalt. Innerhalb der breiten kulturellen Struktur Mecklenburg-Vorpommerns sind Chöre eine identitätsstiftende Kraft. Wir sind mit der respektablen Zahl von 115 Chören und einer insgesamt lebendigen Szene zufrieden. An der einen oder anderen Stelle brauchen wir bei den Chorleitern geeigneten Nachwuchs. Darum kümmert sich bereits unser Chorverband. Dabei sollte uns auch die Politik unterstützen. 2Wie hat sich der Zuspruch für den Wettbewerb entwickelt? Seit zwölf Jahren nehmen daran etwa 20, immer wieder wechselnde, Ensembles teil. 1993 starteten wir mit fünf Chören. Wünschen würde ich mir, dass sich noch mehr Chöre einer Leistungsbewertung stellen. 3Wie sind die Endergebnisse in diesem Jahr? Alle Teilnehmer haben generell erst einmal gewonnen. Zwei Chöre erhielten eine Weiterleitung zum 9. Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar. Wir hatten eine sehr verantwortungsvolle Jury. Die beiden externen Richter stammen aus Brandenburg und Sachsen. Es gab keine Preisinflation im oberen Bereich. Dafür hängen auch die Trauben beim Bundeswettbewerb zu hoch. Interview: Uwe Roßner Uwe Roßner

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