Thomas Putensen hat noch viele Pläne

Was fällt einem bei Thomas Putensen ein? Jens Krafczyk, Modehändler und Musikfan aus Greifswald, muss nicht lange überlegen. „Er bringt Leute schnell zusammen, ist Meister der Improvisation.“ Wer auf seinen „Sommerhit“-Konzerten war, wird das bestätigen. In Endingen hat er mit seinem Beatensemble im wahrsten Sinne des Wortes 800 Leute von den Stühlen gerissen. Ein paar Wochen später, Ende August, ließ Putensen die Fagottistin des ihn begleitenden Philharmonischen Orchesters Vorpommern, Emiko Kaneda in Stralsund zur Heldin werden. „Das Publikum hat gebrüllt“ freut sich der 53-Jährige noch immer. Putensen liebt das Spontane. „Bei mir darf es keine Routine geben. Jedes Konzert muss anders sein.“ Deshalb sei er auch nicht für jede Mugge zu haben. „Ich bin kein Fließbandmusiker. Wenn ich auf der Bühne stehe, verausgabe ich mich total, so dass ich auch wieder Zeit brauche, nachzutanken.“ Nur noch wenige Tage dann kann man den Bandleader, Entertainer und Sänger erneut live erleben. Anlässlich seines 35. Bühnenjubiläums ist er am 4. Oktober im Stralsunder und am 6. Oktober im Greifswalder Theater. Mit seinem Beatensemble. Zudem tritt er am 19. Oktober in Putbus auf. Und das mit neuer CD. „Wunderwalzer“ heißt sie. Vereint sind darauf Titel aus seinen letzten Konzerten.. Als Zugabe gibt es ein Solo Günther Fischers auf dem Sopransaxophon. Darüber freut sich Putensen besonders, denn von Fischer sei er schon als junger Bengel begeistert gewesen. Kennengelernt haben sich beide bereits zu Ost-Zeiten. „Pute“, wie ihn seine Freunde nennen, war nach der Ausreise Manne Krugs in den Westen, einziger DDR-Künstler, der dessen Lieder, die meist von Fischer stammen, weiter gesungen hat. Vor einigen Jahren war es Putensen sogar gelungen, Fischer nach Greifswald und Stralsund einzuladen, um mit ihm gemeinsam zu musizieren.Diesmal ist der große Saxophonist zwar nicht live dabei, dafür kommen andere: Michael Barakowski zum Beispiel. Ihm gelang 1985 mit seiner Band „Perl“der Sprung auf Platz 1 der DDR-Charts. Sein Erfolgshit „Zeit, die nie vergeht“ ist bis heute unvergessen. Wieder dabei ist auch Reinhard Fißler. Seit vielen Jahren ans Krankenbett gefesselt, lädt Putensen den einstigen Frontmann von Stern-Meißen oft zu sich nach Wendorf ein. Dort hat der Musiker seit 1994 sein Zuhause. Vorher lebte er viele Jahre in Berlin. „Nein“, sagt er, „zurück in Hauptstadt möchte er heute nicht mehr. Die sei ihm zu laut geworden. Dennoch denkt er natürlich gern an diese wilde Zeit zurück. In sie fielen schließlich auch Ereignisse, auf die Putensen heute noch oft angesprochen wird. So sein legendärer Auftritt in „Wetten dass“ 1992. Damals buckelte der 1,90-Meter-Mann sein Klavier in den Saal, um anschließend ohne Ermüdungserscheinungen in die Tasten zu hämmern. Zwölf Jahre vorher, 1984, hatte er in Berlin sein Debüt als Filmschauspieler, als er mit Jörg Schüttauf im Defa-Film „Ete und Ali“ eine der Hauptrollen spielte. Silvester 2013 gestalten beide wieder ein Programm in Güstrow. Gibt es bei dieser Vielzahl von Erlebtem überhaupt noch neue Vorhaben oder gar Visionen? „Ja“, sagt Putensen. Gern würde er die Band „Datzu“ neu beleben. Mit deren Frontfrau Anett Kölpin pflegt er eine Freundschaft, seit er sie im Greifswalder Kreis-Pionierensemble erleben durfte. Auch sie ist bei den Wunderwalzer-Konzerten wieder mit dabei. Gern würde der 53-Jährige auch mal ein Programm mit Liedermachern der Region machen. Er denkt an den Rostocker Wolfgang Rieck und an Harald Wandel aus Neubrandenburg. „Der hat so geile Texte, da kommt man nicht dran vorbei“. Bevor dass aber alles Realität wird oder auch nicht, gibt es schon was Neues, auf das sich seine Fans freuen können. Denn es ist eine Wiederauflage der Sommertour mit dem Philharmonischen Orchester des Theaters geplant. Letzte Woche saß Putensen mit dem Intendanten zusammen und der „Ja“ gesagt. Die nächsten Konzerte „Wunderwalzer“ heißen die neuesten Konzerte Putensens. Sie finden statt: am 4. Oktober um 19.30 Uhr im Theater Vorpommern in Stralsund, am 6. Oktober, 19. 30 Uhr, in Greifswald und am 19. Oktober, 19.30 Uhr, im Theater Putbus. Tickets sind erhältlich: an den Theaterkassen (Stralsund: ☎ 26 46 124; Greifswald: ☎ 03 83 4 / 57 22 224 und Putbus (☎ 03 83 01 / 80 83 30) Reinhard Amler

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