Verheddert im Sozialsystem

Jetzt ist Schluss. Eric Swan will reinen Tisch machen und dem Sozialamt mitteilen, dass er keinen Scheck mehr für seinen gerade ausgewanderten Untermieter, den es freilich nie gab, braucht. Auch diverse andere Zuschüsse sind nicht mehr nötig. Nicht, dass der seit zwei Jahren Arbeitslose kein Geld mehr braucht, nein, er hat sich in ein Lügensystem hinein manövriert, das ihm schlicht über den Kopf gewachsen ist. Und er will doch auch endlich seiner Frau Linda, die glaubt, ihr Gatte gehe jeden Morgen zur Arbeit, die Wahrheit sagen, nämlich dass er seinen Job verloren hat. Und just in dem Moment, da er sein Lügensystem quasi langsam zurückbauen will, steht ein Außenprüfer des Sozialamtes vor der Tür. Und das Chaos beginnt. Der Engländer Michael Coony hat das Stück „Cash — Und ewig rauschen die Gelder“ 1993 geschrieben. Da müssen auch auf der britischen Insel die Gelder für alles mögliche noch üppig geflossen sein. Dieses System hat freilich auch Heerscharen von Sozialmitarbeitern, Sozialverwaltern und Sozialüberprüfern in Lohn und Brot gehalten. Die Frage bleibt: Warum kann man nicht einfach jemandem in Not helfen? Stichwort Grundversorgung. Conny treibt den Unsinn der Zuschüsse von Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente, Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und Kindergeld bis zur Schulmilch wahrlich auf die Spitze und lässt seinen Helden Eric Swan sich darin mächtig verheddern. Doch das kommt natürlich nicht trocken daher, sondern mit unglaublich viel Humor. In seiner Farce treibt Michael Coony den Sozialsystems-Unsinn auf die absurde Spitze und Regisseurin Cornelia Birkfeld folgt ihm. Premiere: Sonnabend, 19.30 Uhr im gelben Theater „Blechbüchse“ in Zinnowitz, Karten unter ☎ 03971/208925 OZ

Zinnowitz - Verheddert im Sozialsystem