Wahre Champions auf der Bühne

Kracher, Hammer, abgefahrene Kiste: Die Superlative der Zuschauer nach der Deutschland-Premiere von „Rock ‘n‘ Ballet“ am späten Freitagabend im Greifswalder Museumshafen beschreiben genau die Qualität der Open-Air-Aufführung. Die 24 Tänzer des Balletts Vorpommern und der Oper Stettin haben eine einzigartige Performance gezeigt, die mit Riesenapplaus und Standing Ovations von den gut 500 Zuschauern honoriert wurde. Bereits Ende Juni gab es eine umjubelte Uraufführung in der Stettiner Oper. Die Geschichte des Balletts ist schnell erzählt: Ein junger Mann wandelt im tristen Grau des Alltags und wird plötzlich in eine Parallelwelt voller Abenteuer und Versuchung entführt. Schon bald wissen weder er noch die Zuschauer, was echt ist und was nur Fantasie auf dieser Reise durch Zeit und Raum. Die teils energiegeladenen, teils gefühlvollen Choreografien ziehen die Gäste in den Bann. Kein Wunder, die Hits kommen von Queen, Pink Floyd, Depeche Mode, die Rolling Stones, U2 und Led Zeppelin, Prince und Metallica. Da zuckte so manches Zuschauerbein im Rhythmus der Musik. Den Tänzern — sie kommen aus 16 verschiedenen Nationen — ist trotz der kalten Nacht (das Thermometer zeigte 12 Grad an) der Spaß an den Bewegungen anzusehen. Zu verdanken ist das Choreografien von Robert Glumbek und Jochen Heckmann, die Zuschauer wie Walter Kienast und seine Frau Brigitte zu Begeisterungsstürmen hinreißen: „Diese Aufführung war der Hammer, so toll. Das Theater Vorpommern hat einen echten Glücksgriff getan. Da kann sich jeder, der es nicht dabei war, nur ärgern“, findet das Paar. Im April begannen die Proben für „Rock ‘n‘ Ballet“ in Greifswald und Stettin. „Das war hart, aber hat sich gelohnt“, findet Greifswalds Ballettdirektor Ralf Dörnen. Angesichts des getanzten Queen-Hits „We are the champions“ ist er überzeugt: „Hier auf der Bühne stehen die Champions.“ „Was für ein Kracher“, schwärmen Silvia Köppe und Heidi Städing. „Die Idee ist originell, so schön hatten wir uns das nicht vorgestellt“, bekennen die Greifswalderinnen. Auch Maria und Ludwig Hicking, Urlauber aus der Nähe von Bonn, bereuen die Fahrt nach Greifswald nicht. „Das war einzigartig und hat uns sehr gefallen“, sagen sie und wickeln sich fest in ihre Decken. Das Theater war zum Glück auf Bibber-Temperaturen eingestellt und verkaufte zum kleinen Preis wärmendes Zubehör. Decken waren genug vorrätig, nur dem Catering ging das warme Wasser für Tee und heiße Schokolade aus. Aber wer wollte angesichts dieser grandiosen Leistung der Tänzer schon mit Tee anstoßen, wo doch dafür Sekt so viel passender war. Aufführungen: 16. und 17. Juli in Greifswald, 30. Juli in Ribnitz, 6. und 7. August in Stralsund, jeweils 21 Uhr Cornelia Meerkatz

Greifswald - Wahre Champions auf der Bühne