Weihnachtsgeschenk für Vineta-Museum

Vorweihnachtliches Geschenk für das Vineta-Museum in Barth: Die städtische Einrichtung hat jetzt zwei Gemälde des Landschaftsmalers und Barther Ehrenbürgers Louis Douzette (1834- 1924) in ihren Bestand aufnehmen können. Das eine hat die Stadt durch Ankauf erworben, das andere ist eine Dauerleihgabe des Berliner Kunstsammlers Harald Kühnle. „Wir verstehen uns nicht als Douzette-Museum. Wir wollen einen Künstler ehren, der aus dieser Stadt kommt und der es zu Weltruhm gebracht hat. Aber wir wollen ihn in allen seinen Facetten zeigen“, sagte Museumsleiter Gerd Albrecht. Das angekaufte, 1907 entstandene Bild sei laut Albrecht eines der ganz besonderen von Douzette. „Hier haben wir ein Bild, das eine bisher unbekannte Facette im Werk von Louis Douzette zeigt“, so Albrecht. Douzette habe es in Barth nach seiner zweiten Schwedenreise gemalt. „Man kann an diesem Bild wunderbar die Art und Weise kennenlernen, wie Douzette arbeitet. Er vernimmt das naturalistische Bild, gibt dem Ganzen Bewegung und Atmosphäre, indem er das Spiel der Wellen und des Lichtes hineinzaubert. Es gibt viele Marinamaler seiner Zeit, aber hier zeigt Douzette: Er kann es auch und besser“, so der Museumsleiter. Die Sparkasse Vorpommern unterstützte den Ankauf mit 2500 Euro. Den Rest der Summe teilen sich der Förderverein des Museums und die Stadt. Über die Höhe wurden keine Angaben gemacht. „Es ist ein zweischneidiges Schwert, weil man sich mit Geldern beteiligt, die eigentlich nicht da sind“, sagte Bürgermeister Stefan Kerth (SPD) angesichts des unausgeglichenen Stadthaushaltes. „Wenn in Kunst investiert wird, ist das ein Zugewinn für die nächste Generation und für die Gäste dieser Stadt“, betonte Albrecht. Stadtvertretung, Verwaltung, Bürgermeister — alle hätten sich engagiert. Kunstmäzen Harald Kühnle hat dem Vineta-Museum bereits sechs Bilder zur Verfügung gestellt. Der Berliner hat nun im Kunsthandel ein weiteres Douzette-Bild entdeckt und für das Museum erworben. Das Gemälde zeigt eine Hütte am Müggelsee. Es bleibt in Privatbesitz, aber Kühnle stellt es dem Barther Museum dauerhaft zur Verfügung. „Dieses Bild ist auch eine kleine Sensation“, sagte Gerd Albrecht. Es stamme aus dem Jahr 1864, in dem die ersten Bilder Douzettes bekannt geworden seien. „Das eine Werk ist 1864 entstanden, das andere 1907 — man sieht die Entwicklung“, erklärte Albrecht. „Das ist genau das, was wir zeigen wollen — das Oeuvre des Künstlers“, ergänzte er. Albrecht bezeichnete die beiden Gemälde als Weihnachtsgeschenk an alle Kulturliebhaber der Stadt. Barther Ehrenbürger Louis Douzette (1834-1924) war ein berühmter Maler. Die Familie des in Tribsees geborenen Künstlers zog 1852 nach Barth. Louis Douzette ging mit 21 Jahren nach Berlin, wurde Schüler des Berliner Malers Hermann Eschke. Ab 1895 wohnte er wieder in Barth. Seine spätromantisch angehauchten Stimmungsbilder von Nachtlandschaften trugen ihm den Namen „Mondschein-Douzette“ ein. Am 25. September 1910 verlieh ihm die Stadt Barth das Ehrenbürgerrecht. Detlef Lübcke

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