Weltliteratur surreal inszeniert

Waggons ziehen vorüber, begraben Kindheitserinnerungen und Träume unter sich, das Leben weicht der Unendlichkeit: Der tragische Moment, in dem sich die junge Anna Karenina vor einen Zug im Moskauer Bahnhof wirft, gehört zu den großen Bildern der Literaturgeschichte. Der weltberühmte russische Autor Leo Tolstoi (1828-1910) thematisiert in seinem Roman „Anna Karenina“ das Spannungsverhältnis von Liebe und Leidenschaft im Korsett gesellschaftlicher Konventionen in der adligen russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Vielfach verfilmt und als Theaterstück aufgeführt, inszenierte nun der Choreograf des Theaters Vorpommern, Ralf Dörnen, das Drama als Ballett. Ausgehend vom Sturz der Protagonistin vor den einfahrenden Zug erzählt er die Geschichte nicht zwingend linear, sondern anhand frei assoziierter, ineinander verwobener Handlungsfragmente. Durch das Einblenden von Traumsequenzen, Rückblenden, Erinnerungen und Vorahnungen aus den Augen Anna Kareninas solle das Emotionale zum Ausdruck kommen, veranschaulicht der Theaterchoreograph. „Der Tanz soll dabei keine Antworten, sondern Anregungen geben“, erläutert Dörnen. Das Stück wurde bereits in Stralsund gezeigt. Am Sonnabend ist es in Greifswald so weit. Beginn: 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es am 28. Februar und am 20. März um 19.30 Uhr in Stralsund, am 8. März um 16 Uhr und am 24. April um 19.30 Uhr in Greifswald sowie in Putbus am 19. April um 18 Uhr. Annemarie Bierstedt Karten: ☎ 03834 / 57 22 224 OZ

Greifswald - Weltliteratur surreal inszeniert