Zeichnungen von Wilfried Schröder: Die menschliche Figur im Mittelpunkt

Eine neue Ausstellung im Schaudepot widmet sich dem Schaffen von Wilfried Schröder. „Bildhauerzeichnungen“, so der Titel, zeigt einige Vorstudien, die Schröder für seine Werke angefertigt hat. „Von der Idee bis zur Skulptur“, so der Untertitel der Schau, stellt das zeichnerische Wirken des Künstlers vor. Zu sehen ist diese Ausstellung im Schaudepot der Kunsthalle, das während der Kunsthallensanierung weiterhin geöffnet hat. Schröder hatte eine neue Plastik für die Kunsthalle angefertigt: Der Hintergrund der Schau: Am 16. Oktober hatte im Gräsergarten der Kunsthalle die Enthüllung der Bronzeplastik „Großer Stehender“ stattgefunden. Wilfried Schröder hatte in den vergangenen zwei Jahren eine neue Fassung der Bronzeplastik angefertigt, da das Original gestohlen worden war. Das zeichnerische Werk im Mittelpunkt: Als Begleitung dazu rückt nun das zeichnerische Werk Schröders in den Blick. Im Obergeschoss des Schaudepots ist jetzt die Ausstellung zu sehen, die Einblicke in die Werkentstehung gibt. Zu sehen sind Vorstudien und Skizzen, 38 Arbeiten hat der Künstler der Kunsthalle zur Verfügung gestellt. Sie zeigen die Arbeiten, die vor der Plastik nötig waren. Manchmal meint man sogar, den persönlichen Bezug zu spüren, den der Künstler zu seinem Modell aufgebaut hat. Das drückt sich manchmal schon im Werktitel aus, wie bei „Fernando“ (1973, Kreide auf Papier) oder „Sebastian Hilpert“ (1986, Kreide auf Papier). Der Betrachter schaut auch dem Künstler zu, es ist ein festgehaltener Moment im Prozess der Ideenfindung und Verfeinerung. Manchmal ist die Linienführung entschlossen, manchmal eher suchend. Die einzige Plastik in dieser Schau ist „Sitzender“ (1978/83), sie kommt aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock und war 1985 angekauft worden. Man sieht auf allen Arbeiten: Die menschliche Figur steht bei Wilfried Schröder im Mittelpunkt der künstlerischen Tätigkeit. Der Künstler lebt heute in Kühlungsborn: Wilfried Schröder wurde 1945 in Rostock-Warnemünde geboren und studierte von 1965 bis 1970 Bildende Kunst in Berlin-Weißensee. Es folgten lange und fruchtbare Jahre als freier Künstler. 2008 erhielt Schröder den Rostocker Kunstpreis für Freie Grafik. Heute lebt der Wilfried Schröder in Kühlungsborn. Zahlreiche seiner Arbeiten befinden sich inzwischen in öffentlichem und privaten Besitz. Info: „Wilfried Schröder „Bildhauerzeichnungen – Von der Idee bis zur Skulptur“ im Obergeschoss des Schaudepots der Kunsthalle Rostock, geöffnet dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei, vom 26. Oktober bis 7. November ist die Ausstellung nur auf Anmeldung zugänglich, unter Tel. 0381 / 38 17 002 und 0381 / 38 17 004 Von Thorsten Czarkowski