Zittern um den Kultursommer geht weiter

Der Kultursommer am Kap könnte in diesem Jahr eine Nummer kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Die Finanzierung für das Projekt ist noch nicht gesichert. „Wir haben keine Entscheidung zu den von uns angefragten Förderungen bekommen“, berichtet Ernst Heinemann vom Veranstalter des Festes, dem Förderverein Kap Arkona. „Bis wir die finanziellen Zusagen nicht haben, können wir noch keine Aussage über den Umfang der Veranstaltung treffen.“ Ganz ausfallen solle das Fest aber auf keinen Fall. „Im schlimmsten Fall müssen wir eben mit einer kleinen Variante planen.“ Bisher ist das Programm für das Kulturfest auf der Halbinsel Wittow ambitioniert: Zwei Theaterpremieren sind vorgesehen, Konzerte und Tanzabende füllen 19 Veranstaltungstage. Für die künstlerische Leitung sind 2015 wieder die Tonabnehmer aus Berlin zuständig, die bereits in den Jahren 2011 bis 2013 für das Programm sorgten. „Wir sind bereits mitten in den Proben für das Stück ,Der Geist der Mirabelle‘ von Siegfried Lenz, das wir am Kap aufführen wollen“, berichtet Jens Hasselmann von den Tonabnehmern. Weitere Höhepunkte des Kultursommers sind die geplanten Kerzenkonzerte und die kubanischen Nächte — inklusive Salsa- Tanzkurs. „Die Bühne wird von uns wieder im Leuchtturmwärtergarten aufgebaut, dort ist Platz für bis zu 200 Zuschauer“, sagt Hasselmann. Die Sorgen um die Finanzierung blenden die Kreativen aus Berlin derzeit aus. „Wir müssen unsere Kosten im niedrigen fünfstelligen Bereich aus Eintrittsgeldern, Sponsorenspenden und Zuschüssen, die der Förderverein organisiert, decken. Das wird nicht leicht, aber wir sind optimistisch“, sagt Marie- Luise Gunst von den Tonabnehmern. „Auch sind wir noch mit weiteren Sponsoren im Gespräch.“ In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Wirbel um den Kultursommer am Kap gegeben. Wegen der hohen Kosten, es war von zum Teil sechsstelligen Summen die Rede, hatte sich die Gemeinde in diesem Jahr aus der Finanzierung zurückgezogen, auch die kommunale Tourismusgesellschaft Kap Arkona wollte in diesem Jahr nicht als Veranstalter des Festes dabei sein. „Die Veranstaltung ist an sich eine gute Idee, aber sie hat sich leider als großes Verlustgeschäft für uns erwiesen“, so der Vorsitzende der Tourismusgesellschaft, Sven Uerckwitz. „Die Haushaltslage der Gemeinde lässt eine weitere Finanzierung einfach nicht zu.“ Die Erfahrungen der Vergangenheit seien eindeutig gewesen. „2011 sind die Kosten für die Veranstaltung explodiert, die Folgejahre konnten das nicht auffangen“, berichtet Uerwitz. Auch organisatorisch lief nicht alles glatt. Nach Querelen im vergangenen Jahr winkt Uerckwitz ab. „Wir hatten den Kultursommer 2014 ausgeschrieben, und den Zuschlag hatten erneut die Tonabnehmer bekommen“, erinnert er sich. Sechs Wochen vor Beginn der Veranstaltung sei die Zusammenarbeit geplatzt. „Wir mussten in kürzester Zeit ein neues Showprogramm suchen“, berichtet er. Die bayrische Gruppe, die kurzfristig einsprang, kam beim Publikum aber nicht so gut an. „Der Erfolg blieb hinter den Erwartungen zurück.“ Jetzt sind wieder die Tonabnehmer am Zug. „Wir haben viel Fanpost von Einheimischen bekommen, die sich ihren Kultursommer zurückwünschen“, erzählt Marie- Louise Gunst. „Das freut uns .“ Anne Ziebarth

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