Die Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern sind 2018 so lange krankgeschrieben gewesen wie noch nie. „Der Krankenstand lag bei durchschnittlich 20 Fehltagen pro Kopf“, sagte die Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern, Manon Austenat-Wied, der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Krankschreibungen habe sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt. Vor zehn Jahren wurden den Angaben zufolge noch durchschnittlich 15,2 Krankheitstage je Arbeitnehmer registriert.
Die 20 Tage seien nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern ein Höchststand, sondern für ganz Deutschland. Am niedrigsten lagen die Fehlzeiten 2018 in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 12,7 Tagen. „In einem Betrieb mit 500 Mitarbeitern fehlten 2018 also in Mecklenburg-Vorpommern an jedem Tag im Schnitt 27 Beschäftigte, in Baden-Württemberg nur 17“, erklärte Austenat-Wied. Der Bundesdurchschnitt liege bei 15,5 Tage. Die Krankenkasse zählt im Nordosten aktuell rund 188 000 Mitglieder.
Frauen länger krank als Männer in MV
In Mecklenburg-Vorpommern waren im vergangenen Jahr Frauen durchschnittlich 21,7 Tage krank, Männer 18,6 Tage. Wenn Männer fehlten, dauerte die Krankschreibung allerdings mit 13,7 Tagen jedoch länger als bei den Frauen mit 12,7 Tagen.
Ein Grund für die hohe Zahl sei die besonders heftige Grippewelle der Saison 2017/2018 gewesen, erklärte Austenat-Wied. „2018 ging gut jeder sechste Fehltag auf Schnupfen, Grippe und Co zurück.“ Das entspreche einem Anstieg von fast elf Prozent allein bei den Atemwegserkrankungen. Darüber hinaus zählten Rückenschmerzen sowie Bandscheibenschäden, Depressionen, Belastungsstörungen und Verletzungen zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen.
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RND/dpa